Auto-Kartell: EU-Wettbewerbskommissarin kritisiert BMW

Man sei sich keiner großen Schuld bewusst

BMW-Zentrale

In den Kartellermittlungen gegen die deutschen Autohersteller sieht EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager Verbesserungsbedarf in der Zusammenarbeit mit BMW. „Die Unternehmen reagieren unterschiedlich – manche kooperieren, andere nicht. Das ist die Natur eines Kartells“, sagte Vestager dem „Handelsblatt“ zur Kooperationsbereitschaft der Münchener. Die Brüsseler Behörde ermittelt seit Mitte September offiziell gegen fünf deutsche Autohersteller wegen möglicher Kartellabsprachen. BMW betont zwar, mit der Kommission voll zusammenzuarbeiten. Anders als Daimler und Volkswagen hat sich BMW bisher aber nicht als Kronzeuge angeboten. Laut Industriekreisen sieht sich der Konzern dazu nicht in der Lage, weil er keine Unterlagen mehr zur Verfügung stellen könnte, die einen solchen Antrag rechtfertigen würden, schreibt das Blatt. Zudem sei man sich keiner großen Schuld bewusst. Das gelte vor allem für den Vorwurf, sich illegal bei der Reinigung d er Dieselabgase von Stickoxid abgesprochen zu haben. Sollte die Kommission illegale Absprachen nachweisen, drohen hohe Strafzahlungen. +++