Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich erneut gestiegen

Trotz Lockdown: Arbeitslosigkeit sinkt in der Region

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November erneut gestiegen. Im elften Monat des Jahres waren in der Bundesrepublik 2,699 Millionen Personen arbeitslos gemeldet und damit 519.000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. Gegenüber dem Vormonat sank die Arbeitslosenzahl unterdessen um 61.000. Die Arbeitslosenquote ging dabei um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent zurück. „Der Arbeitsmarkt hat auf die Einschränkungen im November reagiert – glücklicherweise aber im Moment nicht mit einer Zunahme von Entlassungen“, sagte BA-Chef Detlef Scheele.

„Allerdings sind die Betriebe wieder zurückhaltender bei der Personalsuche und haben im November wieder für deutlich mehr Mitarbeiter Kurzarbeit angezeigt.“ Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sank gegenüber dem Vormonat um 42.000. Insges amt lag sie im November bei 3,520 Millionen Personen. Das waren 385.000 mehr als vor einem Jahr. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften war zu Beginn der Coronakrise massiv zurückgegangen, erholte sich in den vergangenen Monaten aber merklich. Auswirkungen des Teil-Lockdowns im November sind in Form einer Abflachung des Anstiegs zu spüren, was laut BA hauptsächlich auf weniger Neumeldungen von Stellen zurückzuführen ist. Im elften Monat des Jahres waren 601.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 136.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt erhöhte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 11.000.

Trotz Lockdown: Arbeitslosigkeit sinkt in der Region

Die Pandemie hat den Arbeitsmarkt weiter im Griff, jedoch ist die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen trotz des Lockdowns im November gesunken. Die Zahl der arbeitslosen Menschen in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg ging um 203 auf 6.554 zurück. Mit 3,0 Prozent fiel dieser Rückgang doppelt so stark aus wie ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank im November von 3,5 auf 3,4 Prozent und liegt damit weit unter dem Hessendurchschnitt von 5,5 Prozent. Weiterhin liegt die Zahl der Arbeitslosen deutlich höher als im Vorjahresmonat (+25,5 Prozent), obgleich das Instrument der Kurzarbeit stark genutzt wird. „Besonders erfreulich ist der überproportionale Rückgang der Arbeitslosigkeit bei jüngeren Personen. Diese finden wieder zunehmend den Weg in den Arbeitsmarkt“, berichtet Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Sorge hingegen bereiten dem Agenturleiter die älteren Arbeitslosen. In dieser Personengruppe stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten an. Betroffen sind Menschen über 50 Jahre und insbesondere diejenigen, die 55 Jahre oder älter sind. „Hier starten wir schnellstmöglich Aktivitäten, um eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Gerade wenn im Frühjahr der übliche Aufschwung kommt und die Pandemiebekämpfung Fortschritte zeigen sollte, gilt es für Betreibe und Unternehmen mit erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchzustarten“, erklärt Dombrowski. Der Stellenbestand der Arbeitsagentur erhöhte sich im Oktober um 121 auf 3.079. Jobchancen bestehen in unterschiedlichen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes. Kurzarbeit Die Unternehmen und Betriebe in der Region nutzen weiterhin stark das Instrument der Kurzarbeit zur Sicherung von Beschäftigung. Seit Mitte März haben insgesamt 3.985 Betriebe für 62.005 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. +++