Anlieger in Eichenzell gründeten Interessengesellschaft

Mit IG Sachsenhausen wachsende Kritik an Bürgermeister Kolb

Eichenzell. Die Anlieger der Straße „Sachsenhausen“ im osthessischen Eichenzell bei Fulda haben am Dienstag, den 24. Mai 2016 eine Interesssengemeinschaft gegründet. Ziel ist es, gebündet und wenn nötig, mit einem juristischen Fachmann für Kommunalrecht und Anliegergebühren aufzutreten, um somit für die Interessen der Anlieger zu kämpfen. Die frühere Kreisstraße „Sachsenhausen“, soll kurzfristig „grundhaft saniert“ werden. Auslöser hierfür war die Verlegung des Glasfasernetzes durch den Eigenbetrieb Breitband Eichenzell. Seit fast 8 Monaten, liegen die Bürgersteige offen und auf einmal plant die Gemeinde von heute auf morgen, eine millionenschwere Baumaßnahme.

„Wir als Anwohner, haben das Gefühl, hier wird mit der Brechstange – und teilweise gegen das Interesse der Anlieger agiert. Nicht nur 15€ pro qm Grundstücksfläche, sind ein Hammer, auch die Berücksichtigung der Anlieger- Interessen fehlt. Für viele Anwohner kommen schnell 10.000 bis 20.000 Euro zusammen, für derartiges, was sie so teilweise – gar nicht möchten. Insbesondere liegen die Ursachen für die jetzt sehr aufwendige Straßensanierung, in der Vergangenheit der Straße. Von Bürgermeister Kolb fühlen wir uns nicht ansatzweise ernst genommen, die Arroganz, die uns teilweise entgegenschlägt, ist unerträglich“, so Friedrich Schönherr, der gemeinsam mit Fred Abel, die IG Sachsenhausen nach außen vertritt.

Nach Meinung der Anwohner, kommen viele Faktoren zusammen, die die Gemeindeverwaltung – allen voran Bürgermeister Dieter Kolb (parteilos), nicht weiter ignorieren dürfe. Dazu zählen – neben vielen Punkten – jahrelang unterlassene Unterhaltungsarbeiten, ein in den 90-er Jahren – mangelhaft an die Gemeinde übergebener Straßenkörper sowie eine stark für den überörtlichen Verkehr genutzte Straße – verbunden, mit einem mangelhaften innerörtlichen Verkehrskonzept. Letzteres führt dazu, dass die Straße, – aus Sicht der Anwohner – überwiegend gar nicht von den Anliegern genutzt wird. Der Verkehr von vielen 100 Schwerlast LKWs während dem Abriss und dem Bau der Autobahnbrücke, dem Bau der AWO und der frühere Schwerlastverkehr, kommen hinzu. Aus Sicht der Anwohner, hätte die Straße, die damals vom Kreis, – nur oberflächlich – instand gehalten wurde und für eine Kreisstraße über einen viel zu geringen Aufbau verfügt, niemals mit einem Ablösebetrag von nur 30.000 DM an die Gemeinde hätte übergeben werden dürfen.

„Jetzt sollen wir, als Anlieger, für die Fehler der Vergangenheit aufkommen. Nicht mit uns. Als nächsten Schritt wollen wir mit den politischen Vertretern und vor allem dem Ortsbeirat, intensive Gespräche führen, damit unsere Interessen auch Gehör finden und wir hoffentlich einen Konsens finden“, so Schönherr weiter. Die Interessengemeinschaft hatte den Ortsbeirat Eichenzell, am gestrigen Mittwoch, um eine außerordentliche Sitzung gebeten. Ob der Ortsbeirat diesem nachkommt, bleibt abzuwarten. Ebenso stellte die „IG Sachsenhausen“ Forderungen an die politischen Vertreter sowie den Ortsbeirat.

Die Anlieger bitten den Ortsbeirat, sich für folgende Forderung der Anlieger stark zu machen:

1. Unterstützung der Anlieger bei Einsicht in für Sie relevante Akten

2. Höhere Beteiligung der Gemeinde an den Sanierungskosten aufgrund der dargelegten Umstände

3. Verteilung der Anliegerbeiträge auf 5 Jahre

4. Alternativ zu 1-3 eine Verschiebung der Baumaßnahme um 3-5 Jahre und damit verbunden eine sofortige Umstellung der Straßenbeitragsordnung auf wiederkehrende Gebühren, weil dadurch eine fairere und verursachergerechte Verteilung der Sanierungskosten erfolgt. +++ fuldainfo | pm