Frankfurt/Main. Die Sorge vor einem möglichen EU-Austritt Großbritanniens steigert das Interesse am Finanzplatz Frankfurt. „Viele Klienten haben derzeit großes Interesse, sich in Deutschland niederzulassen oder ihre hiesigen Einheiten zu stärken“, sagte ein Partner einer großen Kapitalmarkt-Kanzlei der „Welt“. Unter den neuen Frankfurt-Fans seien sowohl US-Finanzdienstleister als auch britische oder asiatische, deren Europazentrale bislang in London sitzt. „Wir stellen eindeutig ein zunehmendes Interesse am Standort Frankfurt fest“, sagte auch Oliver Wagner, Geschäftsführer des Verbands der Auslandsbanken in Deutschland. Gerade US-Banken fänden immer mehr Gefallen daran, sich am Main anzusiedeln. Von konkreten Neuansiedlungen kann Wagner allerdings nicht berichten: Nach seiner Beobachtung befinden sich die Finanzunternehmen eher noch in der Planungsphase. „Viele Banken überlegen, sich in der Nähe der EZB anzusiedeln oder zu verstärken, weil man künftig mit der Zentralbank umso mehr zu tun haben wird“, berichtet Verbands-Geschäftsführer Wagner. „Die Aufsicht wird zunehmend zum Standortfaktor für Frankfurt.“ Die EZB wird ab November der maßgebliche Aufseher für alle Großbanken in der Euro-Zone sein. +++ fuldainfo