Altmaier: Werden Opel-Gespräche „sorgfältig begleiten“

Regierung sieht Chancen für Opel-Jobs

Peter Altmaier (CDU)
Peter Altmaier (CDU)

Berlin. Die Bundesregierung hat eine Einmischung in die Übernahmeverhandlungen zwischen der französischen PSA-Gruppe und dem deutschen Autohersteller Opel angekündigt: „Wir werden als Bundesregierung die Gespräche sorgfältig begleiten und darauf dringen, dass die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Opel gewahrt bleiben“, sagte Bundeskanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) der „Bild am Sonntag“. Zur Begründung sagte der CDU-Politiker: „Das Automobil ist eine deutsche Erfolgsgeschichte seit über 100 Jahren. Ich möchte, dass das auch so bleibt. Dazu brauchen die großen deutschen Automobilunternehmen wie Opel eine Überlebens- und Entwicklungsperspektive für die nächsten Jahrzehnte.“

Machnig will alle Opel-Jobs erhalten

Die Bundesregierung hofft, die mögliche Übernahme von Opel durch die französische PSA-Gruppe ohne Jobverluste zu vollziehen: „Ziel ist es, alle Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte der Regierungskoordinator für die Verhandlungen, Matthias Machnig (SPD), der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium verwies auf eine geltende Betriebsvereinbarung, die Standorte und Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 garantiert. Diese Woche war bekannt geworden, dass der US-Mutterkonzern General Motors die deutsche Tochterfirma nach jahrelangen Verlusten verkaufen will. Machnig sagte der Zeitung weiter, dass das Zusammengehen mit den Franzosen der deutschen Marke gute Perspektiven biete. „Die Fusion ist eine Chance für Opel“, sagte er. Das Unternehmen könne auf diese Weise neue Märkte erschließen und gemeinsame Vertriebswege nutzen. Die Lage sei völlig anders als vor acht Jahren, als mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise das komplette Aus für Opel zur Debatte stand und die Politik mit Staatshilfen eingreifen wollte. „Alle Vergleiche mit 2009 sind abwegig“, sagte Machnig dazu.

Regierung sieht Chancen für Opel-Jobs

Die Bundesregierung hält es für möglich, die deutschen Arbeitsplätze bei Opel weitgehend zu sichern, wenn der französische PSA-Konzern den Autobauer wie geplant übernehmen sollte. „Durch den Zusammenschluss würde der zweitgrößte Autokonzern Europas entstehen“, sagte der Opel-Koordinator und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig dem „Spiegel“. „Dadurch ergeben sich auch zusätzliche Möglichkeiten für Investitionen, Innovationen und Wachstum.“ Zugleich wies Machnig Prognosen zurück, nach denen die Fusion unvermeidlich zu Werksschließungen und dem Abbau von Arbeitsplätzen führen müsse. „Den pessimistischen Alarmismus, der die Beschäftigten unnötig in Sorge versetzt, teile ich nicht“, sagte Machnig. Das Ziel laute, die deutschen Standorte und Arbeitsplätze zu sichern. +++