A49-Ausbau: Polizei räumt Maulbacher Wald

Dynamisch aber friedlich

Begleitet von mehreren Protestaktionen der Ausbaugegner wurden heute die Baumfällarbeiten im Bereich des Herrenwaldes und des Maulbacher Waldes fortgesetzt. Dabei kam es zu diversen Protestaktionen an unterschiedlichen Orten, die bis in die Abendstunden andauern. Besonders hervorzuheben ist die Rettung einer Person, die sich innerhalb einer Barrikade verschanzt hatte, die einzustürzen drohte – dies konnte durch speziell geschulte Einsatzkräfte verhindert und die Person unverletzt gerettet werden.

Bereits am frühen Morgen kam es im Gewerbegebiet von Stadtallendorf zu einer spontanen Sitzblockade mit 24 Personen. Nach rund einer Stunde führten diese Personen einen friedlichen Aufzug durch das Stadtgebiet in Richtung der Mahnwache am Herrenwald durch. Speziell die Blockade der L3343 beschäftigte die Polizei zwischen Dannenrod und Appenrod. Seit heute Morgen blockierten zunächst sechs Aktivisten einen Tieflader mit einer Planierraupe – weitere Aktivisten kletterten kurze Zeit später auf das Dach der Raupe und hinderten das Gespann so an der Weiterfahrt. Da sich die Aktion in Sichtweite des A49-Camps abspielte, fanden sich nach kurzer Zeit rund 80 Aktivisten dort ein und blockierten die Straße sowie zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei. Aufgrund der Höhe der Planierraupe wurden spezielle Einsatzkräfte hinzugezogen. Derzeit sind dort noch starke Kräfte im Einsatz. Ebenso befinden sich noch Personen auf der Straße und in den umliegenden Wiesen.

An der Mahnwache Maulbach nahmen am Vormittag bis zu 30 Personen teil. Im späteren Verlauf wurde diese Örtlichkeit zum Sicherheitsbereich erklärt. Die zuständige Versammlungsbehörde stellte den Versammlungsteilnehmern einen Ersatzort für ihren Protest zur Verfügung, den die Versammlungsteilnehmer jedoch nicht annahmen. Am späten Vormittag wurde die Mahnwache für beendet erklärt, da sich die Teilnehmer weigerten, den eingerichteten Sicherheitsbereich zu verlassen. Es wurden im Anschluss rund 20 Personen in Gewahrsam genommen. Gegen den Versammlungsleiter wurde ein Ermittlungsverfahren, gegen die weiteren Teilnehmer Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Seit dem Wochenende halten sich 11 Personen im Baustellenbereich der A49 im Bereich der AS Neuental auf. Hierbei wurde auch ein Baukran durch eine Person besetzt. Diese weigerte sich vorerst, den Kran zu verlassen – trotz intensiver Verhandlungen. Einsatzkräfte waren den ganzen Tag vor Ort. Aufgrund des aufkommenden Windes bestand akute Gefahr für die Person. Die Person hat mittlerweile den Kran verlassen.

Gegen Mittag wurde ein Kreisverkehr in Homberg/Ohm durch mehrere Personen blockiert. In der Spitze befanden sich dort 100 Personen. Es erfolgte eine Kontaktaufnahme seitens der Versammlungsbehörde mit dem Verantwortlichen. Gegen Nachmittag wurde die Veranstaltung durch den Veranstaltungsleiter beendet und die Teilnehmer verließen die Örtlichkeit. Im Waldbereich kam es auch heute zur Räumung diverser Barrikaden, Tripods und Baumhäusern – dies erfolgte unter hohen Sicherheitsstandards. Insgesamt wurden neun Personen durch speziell ausgebildete Höhenrettungskräfte gesichert abgeseilt, niemand wurde verletzt. Insgesamt wurden durch die Aktionen über 20 Personen in Gewahrsam genommen, so die Polizei. +++