556.000 mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

Landkreis Fulda - Wirtschaftslage stabilisiert sich weiter

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober erneut gestiegen. Im zehnten Monat des Jahres waren in der Bundesrepublik 2.760 Millionen Personen arbeitslos gemeldet und damit 556.000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Gegenüber dem Vormonat sank die Arbeitslosenzahl unterdessen um 87.000. Die Arbeitslosenquote ging dabei um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent zurück. „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Oktober kräftig gesunken. Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit nimmt weiter ab“, sagte BA-Chef Detlef Scheele. Nach wie vor zeigten sich am Arbeitsmarkt aber deutliche Spuren der ersten Welle der Corona-Pandemie. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sank gegenüber dem Vormonat um 40.000. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Oktober bei 3,552 Millionen Personen. Das waren 420.000 mehr als vor einem Jahr. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften war zu Beginn der Coronakrise massiv zurückgegangen, erholt sich aktuell aber weiter merklich. Im zehnten Monat des Jahres waren 602.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 162.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt erhöhte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 17.000.

Der Arbeitsmarkt im Oktober 2020 im Landkreis Fulda

Die Wirtschaftslage in Osthessen hat sich im Oktober trotz der kritischer werdenden Corona-Pandemie weiter stabilisiert. Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Landkreis Fulda ging um 241 auf 4.228 zurück. Dieser Rückgang fiel stärker aus als in den beiden Jahren zuvor. Zwar ist die Arbeitslosigkeit immer noch deutlich höher als im Oktober des Vorjahres, allerdings konnte der Abstand zum Vorjahr deutlich reduziert werden. Die Arbeitslosenquote sank im Oktober von 3,5 auf 3,4 Prozent und liegt damit weit unter dem Hessendurchschnitt von 5,6 Prozent. Die Agentur für Arbeit verzeichnete im Oktober 2.293 Arbeitslose und somit 141 weniger als im Monat zuvor, das Kreisjobcenter 1.935 Arbeitslose, was einem Rückgang von 100 Personen entspricht. Von dem positiven Trend gegenüber dem Vormonat profitieren alle Personengruppen. Besonders erfreulich ist der überproportionale Rückgang der Arbeitslosigkeit bei jüngeren Personen. Derzeit sind 504 Männer und Frauen unter 25 Jahren im Landkreis Fulda arbeitslos – 17,2 Prozent weniger als im September. „Zahlreiche jüngere Menschen konnten in den Arbeitsmarkt integriert werden. Darüber hinaus spielen die Aufnahme eines Studiums bzw. der Beginn einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme eine Rolle“, berichtet Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Als Indikator für eine positive Entwicklung in einem schwierigen Umfeld wertet er die Dynamik des Arbeitsmarktes. So meldeten sich im Oktober 426 Personen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos. Dies waren 28 weniger als ein Jahr zuvor. Zugleich konnten 451 Personen und damit 48 Personen mehr ihre Arbeitslosigkeit aufgrund der Aufnahme einer Beschäftigung beenden.

Arbeitsstellen

Gleichwohl wirkt sich die angespannte Arbeitsmarktlage und die hohe Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld auf die Zahl der gemeldeten Stellen aus. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur konnte im Oktober 307 Stellen akquirieren; im Vorjahr waren es 523. Bedarf an Fachkräften besteht vor allem im Handwerk sowie in der Pflege. Stellenmeldungen kommen auch aus dem kaufmännischen Bereich (Büro, Buchhaltung, Spedition). Auch Menschen mit außergewöhnlichen Berufen (Destillateur/in, Revierförster/in, Geomatiker/in u.a.) sind derzeit gefragt.

Kurzarbeit

Die Arbeitsagentur hat im Landkreis Fulda im Oktober 31 Anzeigen von Betrieben auf Kurzarbeit registriert. Seit Mitte März haben insgesamt 2.621 Betriebe für 44.687 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes erfolgt nachträglich. Deshalb können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit Aussagen getroffen werden. Demnach waren im April und Mai jeweils etwas mehr als 20.100 Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen. Dies entspricht rund 21 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Sorgen bereiten Agenturchef Dombrowski die steigenden Corona-Inzidenzwerte, weil die damit einhergehenden staatlichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz die positive Entwicklung der letzten Monate beeinträchtigen werden.

Der Arbeitsmarkt im Oktober 2020 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Mitten in der kritischer werdenden Pandemie hat sich die Wirtschaftslage in Waldhessen im Oktober weiter zu stabilisiert. Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ging deutlich zurück – um 132 auf 2.529. Dieser Rückgang fiel sogar stärker aus als in beiden Jahren zuvor. Zwar ist die Arbeitslosigkeit immer noch deutlich höher als im Oktober des Vorjahres, allerdings liegt der Anstieg binnen Jahresfrist (+15,8 Prozent) weit unter dem Hessendurchschnitt (+32,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank im Oktober von 4,1 auf 3,9 Prozent. Die Agentur für Arbeit verzeichnete im Oktober 1.130 Arbeitslose und somit 124 weniger als im Monat zuvor, das Kreisjobcenter 1.399 Arbeitslose, was einem Rückgang von acht Personen entspricht. Von dem positiven Trend gegenüber dem Vormonat profitieren alle Personengruppen. Besonders erfreulich ist der überproportionale Rückgang der Arbeitslosigkeit bei jüngeren Personen. Derzeit sind 241 Männer und Frauen unter 25 Jahren im Landkreis Hersfeld-Rotenburg arbeitslos – 26,5 Prozent weniger als im September. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr ist in dieser Personengruppe aktuell nur noch halb so hoch wie vor zwei Monaten. „Zahlreiche jüngere Menschen konnten in den Arbeitsmarkt integriert werden. Darüber hinaus spielen die Aufnahme eines Studiums bzw. der Beginn einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme eine Rolle“, berichtet Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Relativ stark von der Krise betroffen sind der Statistik zufolge ältere Arbeitslose über 50 Jahre. Als Indikator für eine positive Entwicklung in einem schwierigen Umfeld wertet er die Dynamik des Arbeitsmarktes. So meldeten sich im Oktober 244 Personen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos. Dies waren 27 weniger als ein Jahr zuvor. Zugleich konnten 228 Personen und damit neun Personen mehr ihre Arbeitslosigkeit aufgrund der Aufnahme einer Beschäftigung beenden.

Arbeitsstellen

Gleichwohl wirkt sich die angespannte Arbeitsmarktlage und die hohe Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld auf die Zahl der gemeldeten Stellen aus. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur konnte im Oktober 349 Stellen akquirieren. Im Vorjahr waren es 536 gewesen. Bedarf an Fachkräften besteht im Bereich des Handwerks (Dachdecker, Tischler, Anlagenmechaniker/innen) sowie in der Pflege. Im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft herrscht ein hoher Bedarf an Personal im Bereich Lager und Logistik. Auch Berufskraftfahrer/innen werden gesucht.

Kurzarbeit

Die Arbeitsagentur hat im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Oktober fünf Anzeigen von Betrieben auf Kurzarbeit registriert. Seit Mitte März haben insgesamt 1.166 Betriebe für 13.648 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes erfolgt nachträglich. Darum können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Realisierung der Kurzarbeit Aussagen treffen. Demnach waren im April und Mai jeweils etwas mehr als 6.000 Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen. Dies entspricht rund 12 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Damit liegt die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld im heimischen Landkreis deutlich unter dem Hessendurchschnitt. Sorgen bereiten Agenturchef Dombrowski die steigenden Corona-Inzidenzwerte, weil die damit einhergehenden staatlichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz die positive Entwicklung der letzten Monate beeinträchtigen werden. +++