Nachdem Anfang März 2020 eine Wölfin im Vogelsberg bestätigt werden konnte, ist nun eine zweite Wölfin im Umkreis des “Stölzinger Gebirges”, wo die Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder und Werra-Meißner aufeinandertreffen, sesshaft geworden. Dies bestätigte eine Genanalyse des HLNUG im Rahmen des hessischen Wolfsmonitorings. Hessen hat nun ein zweites Wolfsterritorium.
„Die Wölfin wurde erstmals am 1. August 2019 an einem gerissenen Stück Rotwild nahe Herlefeld im Schwalm-Eder-Kreis genetisch nachgewiesen. Zwischen Oktober und November 2019 wurde dasselbe Tier ebenfalls an mehreren gerissenen Schafen in der Region nachgewiesen, zuletzt am 2. November in Sontra im Werra Meißner-Kreis. Eine Genprobe, die am 10. März 2020 von einem ehrenamtlichen Rissgutachter des HLNUG an einem Stück Rotwild bei Schemmern genommen wurde, hat nun erneut den Nachweis des Wolfs erbracht. Damit gilt diese Wölfin in diesem Gebiet als standorttreu. Zwei in Nordhessen getötete Kälber gehen auf das Konto der dort sesshaften Wölfin. Die Kälber wurden Anfang Mai tot auf einer Koppel bei Sontra-Hübenthal gefunden worden.
Schwerpunkte der Wolfsnachweise in Osthessen
Im Vogelsbergkreis wurden Wölfe mit Abstand am häufigsten bestätigt (12 Ereignisse), gefolgt vom Kreis Hersfeld–Rotenburg (vier Fälle). Aber auch in den Regionen Werra–Meißner, Kassel Land, Schwalm-Eder, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill und Fulda wurde die Anwesenheit von wildlebenden Wölfen in 2019 amtlich bestätigt. In Ahlheim-Niedergude bei Rotenburg an der Fulda wurden am 23.10.19 neun Gänse und zwei Enten gerissen. Hier konnte der Verdacht einer Verursachung durch einen oder mehrere Wölfe bislang noch nicht amtlich bestätigt werden. +++