Zwei Drittel der Whistleblower in Deutschland verlieren ihren Job

Denkbar wäre beispielsweise ein Stiftungsmodell

Arbeit Büro

Berlin. Den Tippgebern bei großen Wirtschaftsskandalen ergeht es nach ihrer Enthüllung meist schlecht. Das zeigt eine Auswertung des Vereins Whistleblower-Netzwerk für die Wochenzeitung „Die Zeit“. Laut einer Umfrage unter 20 deutschen Whistleblowern verloren zwei Drittel nach der Enthüllung ihren Job oder wurden in den Ruhestand versetzt. Zwölf geben an, bis heute unter gesundheitlichen Problemen zu leiden. „Oft werden Whistleblower ausgegrenzt und sich selbst überlassen“, sagte Annegret Falter, die Vereinsvorsitzende des Netzwerks. Die EU will Whistleblower nun europaweit besser schützen: Am 4. Juni diskutieren die EU-Justizminister erstmals über den Entwurf einer Richtlinie, den Verbraucherkommissarin Vera Jourová vorgelegt hat. Der Entwurf schlägt unter anderem vor, Arbeitgeber müssten künftig beweisen, dass etwa eine spätere Entlassung des Whistleblowers kein Racheakt sei. Dem Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz geht das nicht weit genug: „Neben neuen gesetzlichen Schutzmechanismen erscheint eine zusätzliche, unabhängige Struktur sinnvoll, die Whistleblower auffängt. Denkbar wäre beispielsweise ein Stiftungsmodell.“ +++

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