ZEW-Konjunkturerwartungen brechen ein

Konjunkturentwicklung in der Eurozone stürzten im Juli um 23,1 Punkte ab

Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Juli stark verschlechtert. Der entsprechende Index brach gegenüber dem Vormonat um 25,8 Punkte auf nun -53,8 Zähler ein, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland ging ebenfalls sehr stark zurück – sie liegt aktuell bei -45,8 Punkten, 18,2 Punkte unter dem Wert des Vormonats. Lageeinschätzung und Erwartungen sind damit sogar etwas unter den Werten, die sich im März 2020 zu Beginn der Coronakrise ergaben. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone stürzten im Juli um 23,1 Punkte ab. Sie liegen damit aktuell bei -51,1 Punkten. Der Lageindikator reduzierte sich um 18,0 Punkte auf einen neuen Wert von -44,4 Punkten. Die Inflationserwartungen für das Eurogebiet stiegen in der aktuellen Erhebung um 6,8 Punkte an. Sie liegen mit -25,6 Punkten nach wie vor deutlich im negativen Bereich. „Die aktuell großen Sorgen über die Energieversorgung in Deutschland, der angekündigte Zinsanstieg der EZB sowie weitere coronabedingte Einschränkungen in China führen zu einer erheblichen Verschlechterung des Konjunkturausblicks“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Experten bewerteten die aktuelle Wirtschaftslage deutlich schlechter als im Vormonat und senkten ihre ohnehin ungünstige Prognose für die nächsten sechs Monate weiter ab. „Besonders stark gehen die Erwartungen für energieintensive und exportorientierte Wirtschaftssektoren zurück, aber auch der private Konsum wird deutlich schwächer eingeschätzt“, so Wambach. +++