ZDF-Politbarometer: Regierungsparteien verlieren leicht

Zustimmung zu Corona-Maßnahmen bleibt hoch

Wahltrend

Im aktuellen ZDF-Politbarometer verzeichnen die Regierungsparteien in der Wählergunst im Vergleich zu Ende April leichte Verluste. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 38 Prozent (-1 Prozentpunkt), die SPD auf 15 Prozent (-1 Prozentpunkt), die AfD auf zehn Prozent (+1 Prozentpunkt), die FDP auf 5 Prozent (unverändert), die Linke auf acht Prozent (+1 Prozentpunkt) und die Grünen auf 18 Prozent (unverändert). Die anderen Parteien zusammen lägen bei sechs Prozent (unverändert). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine aus CDU/CSU und SPD. Die Umfrage wurde von der Forschungsgruppe Wahlen vom 12. bis 14. Mai bei 1.282 Wahlberechtigten telefonisch erhoben.

Zustimmung zu Corona-Maßnahmen bleibt hoch

Die Zustimmung zu den getroffenen Corona-Maßnahmen bleibt in Deutschland hoch. Dass diese gerade richtig sind, sagen 66 Prozent, 17 Prozent finden sie übertrieben und 15 Prozent meinen, sie müssten härter ausfallen, so das Ergebnis des „ZDF-Politbarometers“ weiter. Lediglich bei den Anhängern der AfD ist demnach eine deutliche Mehrheit (59 Prozent) der Meinung, dass die Maßnahmen übertrieben sind. Bei den Anhängern aller anderen Parteien sind das nur Minderheiten zwischen 7 Prozent und 16 Prozent. Entsprechend findet auch nur bei den Anhängern der AfD eine Mehrheit (61 Prozent) die Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen gut. Unter allen Befragten sind das nur 16 Prozent (nicht gut: 81 Prozent). Nicht genug getan wird in der Coronakrise nach Meinung einer Mehrheit für den Unterricht der Schüler (56 Prozent) und für Betreuungsmöglichkeiten in Kindergärten und Kitas (55 Prozent). Zufrieden sind hier nur 32 Prozent bzw. 26 Prozent. Die Übrigen sehen sich nicht in der Lage, das zu beurteilen. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche darauf geeinigt, dass die Landkreise und kreisfreien Städte dafür verantwortlich sind, bei steigenden Infektionszahlen schärfere Maßnahmen zu ergreifen. Diese regionalisierte Eindämmungsstrategie finden 70 Prozent gut und 27 Prozent nicht gut. Aktuell halten ähnlich wie in den Wochen zuvor 45 Prozent ihre Gesundheit durch das Coronavirus für gefährdet und 54 Prozent sehen da für sich keine großen Gefahren. Dass es in den nächsten Monaten eine zweite Corona-Welle mit hohen Infektionszahlen geben wird, glauben 53 Prozent aller Befragten, 43 Prozent erwarten das nicht. Eine klare Mehrheit der Befragten (55 Prozent) wünscht sich schon bald eine vollständige Öffnung der Grenzen zwischen den Ländern der Europäischen Union, dagegen sind 41 Prozent. Von den Grenzöffnungen hängt für viele auch ab, was in der Urlaubssaison möglich ist. 51 Prozent geben dabei aktuell an, ihre Pläne für den Sommerurlaub würden durch die Coronakrise beeinträchtigt. Bei 15 Prozent ist das nicht der Fall und 33 Prozent haben gar keine Pläne für einen Sommerurlaub.

Zustimmung für Geisterspiele sinkt

Immer weniger Bürger befürworten den Start der Fußball-Bundesliga ohne Zuschauer. Das geht aus dem aktuellen Politbarometer weiter hervor, welches am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach finden nur noch 27 Prozent einen solchen Start gut. Letzte Woche waren es noch 32 Prozent. Derzeit plädieren 62 Prozent für einen vorzeitigen Abbruch der Bundesliga-Saison(Vorwoche: 54 Prozent). Zum Wochenende wird die Bundesliga-Saison mit sogenannten „Geisterspielen“ fortgesetzt, die ohne Publikum ausgetragen werden. Die Umfrage wurde von der Forschungsgruppe Wahlen vom 12. bis 14. Mai bei 1.282 Wahlberechtigten telefonisch erhoben. +++