Zahl der Einsätze mit „Christoph 28“ bleibt stabil

Luftrettung während der Coronapandemie

Die Gelben Engel mit dem Helikopter „Christoph 28“ aus Fulda waren im Jahr 2020 zu 1.250 Einsätzen geflogen – das sind nur 16 weniger als 2019. „Christoph 28“ ist am Klinikum Fulda stationiert und wird dort seit April 1984 von der ADAC Luftrettung betrieben. Seitdem wurde der Rettungshubschrauber in den Regionen Osthessen, Südthüringen und Unterfranken zu mehr als 39.000 Einsätzen gerufen. Der Einsatzradius der Station umfasst circa 70 Kilometer. In der Regel besteht ein Stationsteam aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten.

Einsatzgründe, -orte und -arten von „Christoph 28“

Von den 1.250 Einsätzen waren (Unfall-)Verletzungen mit 33 Prozent der häufigste Einsatzgrund – davon handelte es sich bei 9 Prozent um Verkehrsunfälle –, dicht gefolgt von Notfällen des Herz-Kreislaufsystems mit 32 Prozent. Bei 15 Prozent handelte es sich um neurologische Notfälle und bei 7 Prozent um Notfälle des Atmungssystems. 13 Prozent entfielen auf sonstige Einsatzgründe wie psychiatrische oder geburtshilfliche Notfälle. Vergangenes Jahr rückte der Helikopter nach Hessen (80,8 Prozent), Bayern (11,4 Prozent), Thüringen (7,5 Prozent), Rheinland-Pfalz (0,2 Prozent) und Baden-Württemberg (0,1 Prozent) aus. Dabei handelte es sich um 1.133 Primäreinsätze, in denen ein Notarzt zum Einsatzort gebracht oder ein notfallmedizinisch versorgter Patient direkt in ein geeignetes Krankenhaus geflogen wird. 41 Einsätze waren Sekundäreinsätze, also Flüge, um Patienten von einem Krankenhaus in ein anderes zu verlegen oder wichtige Medikamente, Blutkonserven oder Organe zu transportieren. Bei 76 Einsätzen handelte es sich um Fehleinsätze.

Luftrettung während der Coronapandemie

Dank umfangreicher Hygienemaßnahmen waren die rund 50 Hubschrauber der ADAC Luftrettung an 37 Stationen trotz Corona auch letztes Jahr uneingeschränkt im Einsatz. Insgesamt sind die Crews im Jahr 2020 zu 51.749 Einsätzen gestartet (2019: 53.967). Das entspricht rund 141 Notfällen (2019: 150) täglich. Mit den Rettungshubschraubern der Typen H145 und H135 von Airbus Helicopters wurden 2020 ungefähr 3,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Das sind 150.000 Kilometer weniger als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Flugzeit betrug circa 30 Minuten. Bei rund 800 Einsätzen handelte es sich um Corona-Einsätze, darunter rund 100 Spezial-Verlegungstransporte von schwer an Covid-19 Erkrankten. Die meisten davon übernahm „Christoph 112“, der im April 2020 zusätzlich vom Land Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen stationiert wurde. In der Hochphase der Pandemie leisteten die fliegenden Gelben Engel auch grenzüberschreitende Hilfe in Frankreich und unterstützten die Bundeswehr bei deren Italien-Hilfe. +++ pm