Zahl der Arbeitslosen im Januar gestiegen

Nachfrage nach neuen Arbeitskräften gibt weiter deutlich nach

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland steigt. Im Januar 2020 waren in der Bundesrepublik 2,426 Millionen Personen arbeitslos gemeldet und damit 20.000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosenzahl um 198.000. Die Arbeitslosenquote legte um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent zu. „Die konjunkturelle Schwäche hinterlässt weiterhin Spuren auf dem Arbeitsmarkt“, sagte BA-Chef Detlef Scheele. „Insgesamt zeigte er sich aber auch zum Jahresbeginn robust.“ Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung seien im Januar gestiegen – aber vor allem aus „jahreszeitlichen Gründen“. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, blieb saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat unverändert. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Januar bei 3.325 Millionen Personen. Das waren 30.000 mehr als vor einem Jahr. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften gibt im Vorjahresvergleich weiter deutlich nach, befindet sich aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im ersten Monat des Jahres waren 668.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 90.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt verringerte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 1.000 Stellen.

Der saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel in Ost- und Waldhessen im Januar stärker aus als in den vergangenen Jahren. Derzeit sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda 6.104 Menschen arbeitslos – 820 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,2 Prozent (Vormonat: 2,8 Prozent; Vorjahr: 3,2 Prozent). „Die Gründe für den relativ starken Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit liegen in der Kombination aus saisonalem Anstieg und abnehmender Konjunkturdynamik“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Im Winter kommt es zu erhöhter Arbeitslosigkeit in den Außenberufen, und zum Jahreswechsel laufen zahlreiche Arbeitsverträge aus. Daneben ist die Auftragslage bei Unternehmen, die dem Automotive-Bereich angehören oder mit ihm verzahnt sind, rückläufig. Dies führte in den vergangenen Monaten bereits zu einer verstärkten Inanspruchnahme von betrieblicher Kurzarbeit. Die abnehmende Konjunkturdynamik ließ die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung ansteigen. So wuchs sich die Zahl der Personen, die bei der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda arbeitslos gemeldet sind, binnen Jahresfrist um 8,5 Prozent auf 2.995. Die verhaltene Konjunkturentwicklung wird durch die Stellensituation belegt. Mit 791 Stellen akquirierte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Bad Hersfeld im Januar in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg gut ein Viertel weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Auch der Stellenbestand hat sich verringert. Aktuell sind der Arbeitsagentur 3.259 Stellen zur Besetzung gemeldet. Das sind 248 weniger als im Vormonat und fast 600 weniger als vor einem Jahr. Gleichwohl gibt es in zahlreichen Berufen personelle Engpässe und damit gute Vermittlungsmöglichkeiten.+++