Wohnhaus der WG-Vinzenz erhält Architekturpreis des Landes Hessen

Sommerhaus der WG Vinzenz.

Fulda – Das Sommerhaus der Wohngemeinschaft Vinzenz auf dem Campus des Antoniusheims ist mit dem Architekturpreis des Landes Hessen und der Architektenkammer Hessen „Vorbildliche Bauten im Land Hessen“

ausgezeichnet worden. Von den 97 eingereichten Projekten, wurde das Gebäude des Architektenbüros Sichau & Walter als eines von neun prämierten Arbeiten ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am Donnerstag im Beisein von Finanzminister Schäfer in den Räumen der Architekten – und Stadtplanerkammer Hessen in Wiesbaden statt.

„Gemeinsam mit den Vertretern des Antoniusheims haben wir für die Bewohner, die Menschen mit Autismus sind, die Idee eines Sommerhauses entwickelt. Menschen mit Autismus besitzen die Gabe, ihre Umwelt sehr feingliedrig wahrzunehmen. Die Erscheinungen der Natur, Licht Wasser, Blätter, Tiere haben eine besondere Wirkung, weshalb wir das Haus mit der Natur verbinden wollten. Aus diesem Grund steht es im Kastanienhain nahe des Haupthauses. Das Holzhaus ist in Niedrigenergiebauweise errichtet. Es duckt sich flach unter die Baumkronen des alten Baumbestandes und wird so ein Teil, der umgebenden Natur“, so Projektarchitekt Gregor Jüngst zum Konzept des Hauses. Dass dieses Konzept gelungen ist, spürt man in allen Räumen. Von überall kann man nun nach draußen blicken, das Holz des Hauses spüren und zahlreiche Eindrücke erleben und erfahren. Große Fenster mit Sitznischen in jedem Zimmer rahmen die Natur draußen ein und zeigen im Wechsel der Jahreszeiten ununterbrochen neue Details.

Wie der neue Wohnraum die Lebensqualität der Bewohner verbessert hat, erklärt Björn Bierent, Leiter der WG. „Unsere Wohngemeinschaft befand sich früher im 3. Obergeschoss des Antoniusheims. Dort gab es viele Einschränkungen, die sich natürlich auch auf die Bewohner auswirkten. Seit wir hier sind, konnten fast alle Sicherungsmaßnahmen und Beschränkungen entfallen – jeder kann nach draußen, keine verschlossenen Türen oder Zäune mehr, die Menschen leben jetzt im direkten Kontakt mit der Natur viel freier und auch entspannter. Jeder kann sich frei bewegen – das ist großartig. Durch die Architektur des Sommerhauses konnten wir so allen Bewohnern mehr Selbstbestimmung und Individualität ermöglichen“, freut sich Bierent. +++ fuldainfo

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