Wien-Anschlag: Bisher kein Hinweis auf zweiten Täter

Union: Erhöhte Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden geboten

Terror

Nach dem Terroranschlag in Wien hat sich bisher kein Hinweis auf einen möglichen zweiten Täter ergeben. Das teilte Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstagnachmittag in Wien mit. Man könne aber weiterhin nicht ausschließen, dass es einen Mittäter gegeben habe, fügte er hinzu. Bisher seien etwas mehr als 50 Prozent der vorhandenen Videoaufnahmen gesichtet worden. Die höchste Sicherheitsstufe werde deshalb aufrecht erhalten. Der 20-jährige Attentäter sei innerhalb von neun Minuten überwältigt worden.

Im Laufe des Tages habe man 18 Hausdurchsuchungen durchgeführt. 14 Personen aus dem Umfeld des Schützen seien vorläufig festgenommen worden, so Nehammer. Der Täter habe eine Sprenggürtelattrappe getragen und sei mit mehreren Schusswaffen sowie einer Machete bewaffnet gewesen. Er war unter anderem wegen versuchter Dschihad-Ausreise im Jahr 2019 bereits zu 22 Monaten Haft verurteilt worden – allerdings wurde er bereits im Dezember vorzeitig en tlassen. Es brauche eine Optimierung der Justiz, um noch besser gegen radikalisierte Gewalttäter vorgehen zu können, so Nehammer. Der Innenminister aktualisierte auch die Angaben zu den Opfern des Anschlags. Demnach kamen inklusive Täter fünf Personen ums Leben, 22 weitere Menschen wurden verletzt.

Union: Erhöhte Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden geboten

Nach dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Wien hat der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Mathias Middelberg, erhöhte Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden auch in Deutschland gefordert. „Die Gefahr eines islamistischen Anschlags ist auch in Deutschland hoch. Unsere Sicherheitsbehörden müssen jetzt sehr wachsam sein“, sagte Middelberg der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Es müssten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Nachahmertaten zu verhindern. „Es erweist sich als richtig, dass wir die Kompetenzen für unseren Verfassungsschutz ausweiten. Jede Möglichkeit zur Abschiebung von Kriminellen und Gefährdern muss ausgeschöpft werden“, sagte Middelberg weiter. Der CDU-Politiker äußerte Betroffenheit über die Attacken in Wien. „Der Anschlag in Wien macht mich sehr betroffen. Wir trauern mit unseren österreichischen Freunden“, so Middelberg. +++