Wieder viele Matineen im Fuldaer Dom

26 Termine mit ganz unterschiedlichen Akzenten

Fulda. Auch in diesem Jahr gibt es sie wieder, die beliebten halbstündigen Orgelmatineen im barocken Ambiente des Fuldaer Doms – ab Mai fast jeden Samstag und anders als große Konzerte mitten am Tag. Ein origineller und beschwingender Start ins Wochenende, wie es viele sehen. 26 Termine zwischen Mai und Dezember umfasst das diesjährige Programm. „Wir sind im Vorfeld schon von vielen angesprochen worden, ob es auch in diesem Jahr wieder Matineen gibt. Das freut uns natürlich“, sagt Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser, der geistige Vater der Matineen.

Die ersten Matineen wurden 1998 veranstaltet, und von Anfang an fand dieses ungewöhnliche Angebot ein Publikum – und zwar ein sehr gemischtes. „Im Gegensatz zu unseren großen Orgelkonzerten haben wir bei den Matineen auch viele spontane Besucher“, berichtet Kaiser. Offenbar seien die Matineen ein niederschwelliges Angebot, auf das sich viele mit einer Portion Neugier gerne einfach einmal einlassen. „Denn in diesem Fall geht man eben nicht zu einem Konzert, sondern hört einfach einmal eine halbe Stunde zu und lässt sich von den Klängen davontragen.“ Zweifellos haben die Fuldaer Matineen bereits zahlreiche Menschen aller Altersgruppen an die Orgelmusik herangeführt. Darunter auch viele, die nicht unbedingt regelmäßig in die Kirche gehen.

26 Termine mit ganz unterschiedlichen Akzenten

Der diesjährige Reigen der Orgelmatineen beginnt am 6. Mai 2017 und reicht bis weit in die Adventszeit hinein. Die letzte Veranstaltung ist am Tag vor Weihnachten. Mit Ausnahme des Ferienmonats August findet in den kommenden Monaten an jedem Samstag, stets zur selben Zeit, eine Matinee mit anderen Vorzeichen statt. Auf der Homepage der Fuldaer Dommusik gibt es die Details zu Interpreten und Programm. „Obwohl unsere Matineen nur eine halbe Stunde dauern, also wesentliche kürzer sind als reguläre Konzerte, haben wir auch 2017 wieder herausragende Interpreten gewinnen können“, unterstreicht Prof. Kaiser. Unter den Gastorganisten seien etliche in Orgelkreisen sehr bekannte Künstler. „Viele meiner Kollegen reizt offenbar gerade dieses ungezwungene Format. Das findet man in Deutschland nicht so oft.“ Und natürlich hätten auch die große Domorgel und die gute Akustik der Fuldaer Kathedralkirche in Fachkreisen einen hervorragenden Ruf.

Auftakt am Samstag, den 6. Mai, 12.05 Uhr

Die erste Orgelmatinee dieses Jahres bestreitet der Schweinfurter Organist Martin Seiwert. Sein Programm umfasst Werke von Franz Tunder, Johann Sebastian Bach und Alexandre Guilmant. Immer wieder werde er gefragt, wie man auf die ungewöhnliche, „krumme“ Anfangszeit gekommen sei, erzählt Prof. Kaiser. Fünf Minuten nach der vollen Stunde (12.05 Uhr), das habe einen einfachen Grund: „Wir wollten die Matineen, wie ihr Name sagt, mitten am Tag stattfinden lassen. Doch um Punkt 12.00 Uhr beginnt das Mittagsgeläut des Doms; das würde die Orgel übertönen. Also fangen wir einfach etwas versetzt an. Dies hat sogar einen Vorteil: Das weithin hörbare Geläut nimmt die Matinee-Besucher in Empfang. Sind dann die Domglocken verklungen, setzt in der Kirche die Orgel ein. Eine schöne Dramaturgie.“ Für die Matineen wird ein Kostenbeitrag in Höhe von 4 Euro erhoben (ermäßigt 3 Euro). An einigen Samstagen werden Stadtführungen so gelegt, dass man am Schluss direkt zur Matinee gehen kann. Alle Termine sowie weitere Informationen zu Programm und Interpreten unter www.orgelmusik.bistum-fulda.de

Vorankündigung: In der Zeit vom 9. Juli bis zum 20. August 2017 findet der diesjährige Internationale Orgelsommer mit vier großen Konzerten renommierter Organisten statt – ebenfalls im Hohen Dom zu Fulda. +++ (pm)