Weimar: Rechtsextreme stürmen Kundgebung zum 1. Mai

Weimar. Eine Gruppe von Rechtsextremen hat am Freitag eine Kundgebung des Deutschen Gewerkschafts-Bunds (DGB), der SPD und der Linken im thüringischen Weimar gestürmt und den SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider attackiert. „40 junge Nationalisten haben gerade DGB-Kundgebung in Weimar während meiner Rede gestürmt, mich angegriffen und älteren Kollegen verletzt“, schrieb Schneider auf Twitter.

Die „Thüringer Allgemeine“ berichtet, dass während der DGB-Kundgebung rund 40 schwarz gekleidete Personen, die wahrscheinlich der rechtsextremen Gruppierung „Aktion Widerstand“ zuzuordnen seien, erschienen und sofort damit angefangen hätten, auf die Teilnehmer der Kundgebung loszugehen. Bei der Attacke sollen 15 Personen verletzt worden sein. Die Ordnungshüter nahmen 29 Personen fest.

Der Ministerpräsident von Thüringen Bodo Ramelow, die stellvertretende Ministerpräsidentin Heike Taubert, die zweite Stellvertreterin des Ministerpräsidenten Anja Siegesmund, die Vorsitzenden der Landtagsfraktionen von CDU, DIE LINKE, SPD und Bündnis 90/Die Grünen, Mike Mohring, Susanne Hennig-Wellsow, Matthias Hey und Dirk Adams, sowie der stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen, Sandro Witt, erklären gemeinsam zu den Vorfällen am Rand der Weimarer Mai-Kundgebung‎: „Der Überfall von Neonazis auf eine Mai-Kundgebung ist ein Vorfall, der uns empört und erschüttert. Wir begrüßen die Festnahme von 29 Verdächtigen und sind zuversichtlich, dass der Vorfall vollständig aufgeklärt wird. Unsere Solidarität gilt den Angegriffenen. Wir wünschen vor allem den Verletzten schnelle Genesung. Dieser Überfall ist ein Angriff auf die gewerkschaftliche Tradition, am Tag der Arbeit für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf die Straße zu gehen, und auf die demokratische Meinungsfreiheit aller friedlichen Bürgerinnen und Bürger. Wir stellen der Gewalt der rechtsextremen Hetzer die Gemeinsamkeit und Entschlossenheit der Demokratinnen und Demokraten entgegen. Gewalt und Hetze jeder Art haben in Thüringen keinen Platz, nicht am 1. Mai und an keinem anderen Tag. Wir werden auch weiter immer dann gemeinsam Widerstand leisten, wenn die Feinde der Demokratie unsere Freiheit bedrohen.“ +++ fuldainfo

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