Weber: Große Koalition „muss“ halten

Man müsse sich um die Menschen kümmern statt Koalitionsdebatten zu führen

Der stellvertretende CSU-Vorsitzende, Manfred Weber, hat unmittelbar vor der Landtagswahl in Hessen eindringlich davor gewarnt, die große Koalition auf Bundesebene platzen zu lassen. „Die große Koalition muss halten. Das ist zentral für die Frage, ob Deutschland stabil bleibt“, sagte Weber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Gerät die große Koalition nach der Hessen-Wahl ins Wanken, verlieren die Volksparteien weiter an Vertrauen.“ Die Leute hätten es satt, dass die Regierungsparteien „immer nur Selbstbeschäftigung betreiben“.

Man müsse sich um die Menschen kümmern statt Koalitionsdebatten zu führen, so Weber. „Die Leute sind es auch leid, dass der politische Stil immer mehr von Streit geprägt ist.“ Er könne nur appellieren, dass man endlich aufhöre „mit dem Hin- und Herschieben von Verantwortung. Und regiert vernünftig!“ Es sei nicht nur für Deutschland wichtig, dass Union und SPD ihrer Verantwortung gerecht würden. „Wenn Berlin wackelt, dann wir kt sich das auf ganz Europa aus – gerade in diesen unsicheren Zeiten“, sagte Weber weiter.

Zugleich mahnte Weber Veränderungen seiner eigenen Partei an. „Die CSU hat drei Wahlen hintereinander verloren: die Europawahl 2014, die Bundestagswahl 2017 und jetzt die Landtagswahl.“ Deswegen werde man darüber reden, was sich ändern müsse, so der CSU-Politiker. Auf die Frage, ob Parteichef Horst Seehofer im Amt bleiben könne, antwortete Weber: „Horst Seehofer ist bis 2019 als Parteichef gewählt und trägt die Verantwortung für die Gesamtpartei.“ Er spüre in der CSU „viel Nachdenklichkeit über unseren Weg“. Forderungen aus der CSU, wer selbst solle den Parteivorsitz übernehmen, wollte Weber nicht kommentieren. +++