Wasserkuppe soll wieder atmen können

Fulda. Durch eine Neuordnung der Verkehrsführung soll die Aufenthaltsqualität im Zentralbereich der Wasserkuppe verbessert werden. Vor Ort informierte sich der Kreistagsausschuss für Wirtschaft, Planung und Verkehr unter Leitung seines Vorsitzenden Hermann Dücker über den Stand der Umsetzung dieses Teilaspekts des Masterplans.

Bereits begonnen wurde mit der Umgestaltung der Freifläche vor dem Rhön-Info-Zentrum, die teilweise gepflastert wird und fast gänzlich vom Verkehr befreit werden soll. Deshalb dürfen hier künftig mit Ausnahme der Stellplätze für Behinderte und Elektroautos nur noch Busse zum Ein- und Aussteigen der Gäste halten. Angedacht ist ein „Erlebnisplatz“, auf dem auch größere Veranstaltungen wie ein Weihnachtsmarkt oder ein Mittsommerfest stattfinden könnten. Die Neugestaltung des gesamten Bereichs einschließlich der Fläche vor dem neu-en Luftsportzentrum kostet 600.000 Euro. Davon übernimmt der Landkreis Fulda 430.000 Euro. Das Land Hessen, dem die Straße über die Wasserkuppe gehört, leistet 170.000 Euro.

Ebenfalls noch in diesem Jahr werden die Parkplätze an der Fuldaquelle saniert. Die Kosten von 60.000 Euro trägt komplett das Land. Des Weiteren wird eine großzügige Linksabbiege Spur angelegt, um die Parkplätze aus Richtung Gersfeld bequem anfahren und die Zufahrt zur Kuppe bedarfsgerecht regulieren zu können. Zudem soll durch eine Wendeschleife er-reicht werden, dass sich die Parkplätze von oben her füllen. Zu den Kosten von 390.000 Euro erhält der Kreis einen Zuschuss von 165.000 Euro. Auch die Zufahrt aus Richtung Abtsroda wird in Verbindung mit einer deutlichen Erhöhung der Parkplatzkapazität neu gere-gelt, jedoch frühestens in 2015. Zur Optimierung von Verkehrsfluss und Fußgängersicherheit ist hier der Bau eines Kreisels vorgesehen.

Vor dem Ortstermin auf dem höchsten Punkt Hessens hatten sich die Ausschussmitglieder unter Tage begeben und den Autobahntunnel bei Neuhof besichtigt. Dort laufen die letzten Arbeiten am 3,5 Kilometer langen Schlussstück der A 66, dessen Freigabe für den 13. oder 14. September vorgesehen ist. Derzeit wird der Tunnel technisch ausgestattet. Auch soll noch eine Rettungsübung stattfinden. Markus Wagner von Hessen Mobil erläuterte die Feinheiten des Lückenschlusses und hob als besondere Herausforderung hervor, parallel zu den Bauarbeiten den Verkehr auf der B 40 und der Bahnstrecke Fulda-Frankfurt aufrecht zu erhalten.

Ein weiteres Thema der Ausschusssitzung war der Ausbau der Ortsumgehungen in Wickers und Dipperz. Das Gremium zeigte sich von der Dimension der Ausführung überrascht, wobei Markus Wagner darauf hinwies, dass gerade bei Bundesstraßen gewisse Vorschriften hinsichtlich Radien und Querungen berücksichtigt werden müssten. Besonders kritisiert wurden die nach Meinung einiger Mitglieder überdimensionierten Stützwände am Ende der Ortsumgehung Dipperz in Richtung Rhön. Aus landschaftsschonenden Gründen sollte nicht alles realisiert werden, was möglicherweise aus verkehrlicher Sicht ein Optimum darstellen würde.

Eine der Schlüsselmaßnahmen für die zukunftsgerechte Lenkung der Verkehrsströme auf der Wasserkuppe ist die Umgestaltung des Platzes vor dem Rhön-Info-Zentrum. Konzept, Gestaltung und technische Ausstattung orientieren sich an den Zielen des Masterplans. Dies gilt auch für das Beleuchtungssystem. In enger Abstimmung mit Hessen Mobil, der Stadt Gersfeld, den verschiedenen Fachdiensten der Kreisverwaltung, dem Biosphärenreservat, der Polizei sowie der Sternenpark-Beauftragten der ARGE Rhön wurden die Standorte der Beleuchtungskörper festgelegt. Das Beleuchtungssystem ist innovativ, energiesparend und individuell steuerbar. Der Platz lässt sich bedarfsrecht nutzen und bestücken. Insbesondere entsprechen die Lampen und Beleuchtungsmittel den Anforderungen des Sternenparks. Auch wurden, unter anderem durch den Einbau von versenkbaren Stromanschlüssen, die technischen Voraussetzungen für größere Veranstaltungen geschaffen. So müssen keine Versorgungskabel über der Erde verlegt werden, wodurch sich das Unfallrisiko und die Wetterabhängigkeit vermindern. +++ fuldainfo | lk-fd