„Was ändert sich in der Pflege“ war Thema einer Veranstaltung Kömpels

Den Wünschen der Menschen gerecht werden

Die Abgeordnete Birgit Kömpel moderierte die Veranstaltung.

Fulda. „Was ändert sich in der Pflege – Die neuen Pflegegesetze im Überblick“: Dies war der Titel einer Veranstaltung vor knapp 100 Zuhörerinnen und Zuhören im Fuldaer ITZ. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel hatte ihre Kollegin Bettina Müller aus dem Main-Kinzig-Kreis nach Fulda eingeladen. Bettina Müller ist Rechtsanwältin und ausgebildete Krankenschwester. Seit dieser Legislaturperiode ist sie Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages.

In ihrer Begrüßung machte Birgit Kömpel deutlich, wie wichtig das Thema Pflege auch angesichts des demographischen Wandels geworden sei. „Wir haben schon einiges auf den Weg gebracht“, berichtete Bettina Müller und verwies dabei unter anderem das Pflegezeitgesetz. Dieses verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und entlastet pflegende Angehörige. Ferner wurden die Pflegestärkungsgesetze verabschiedet mit neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffen und Stärkung der Kommunen.

Breiten Raum nahm die mögliche Reform der Ausbildung in den Pflegeberufen ein. Unter der Moderation von Birgit Kömpel diskutierten neben Bettina Müller auch Dr. Jürgen Eierdanz, Altenpflegeschulenleiter bei der AWO Hessen Nord, Monika Mühlhausen, Pflegedirektorin im Gama Altenpflegezentrum Bebra, und Susanne Dörr, Schulleitung Altenpflege BBZ Mitte, über eine Generalisierung der Ausbildung. Diese sieht vor, die Bereiche Alten-, Kranken, und Kinderkrankenpflege zu verbinden, so dass Pflegekräfte künftig in allen drei Bereichen ausgebildet werden und dann entsprechend auch arbeiten können. „Wir möchten eine einheitliche Berufsbezeichnung und den Wünschen vieler junger Menschen gerecht werden, die Sektorenübergreifend arbeiten wollen“, erklärte Bettina Müller, die aber darauf hinwies, dass der Gesetzesentwurf sich verzögere und noch einiges „im Fluss“ sei.

Jürgen Eierdanz bezeichnete sich als „Gegner der Generalistik“, der eine Zerstörung der Altenpflege-Ausbildung befürchtete. Monika Mühlhausen forderte ein Berufsbild, das den Anforderungen gewachsen ist. Und Susanne Dörr fand einige Ansätze des Entwurfs gut und einige weniger. Einig waren sich alle Diskutanten, dass der Pflegeberuf generell besser bezahlt und gesellschaftlich höher gestellt werden müsse. Susanne Dörr: „Gottseidank regelt die Nachfrage auch ein wenig die Vergütung. Meinen Schülerinnen und Schüler sage ich, dass sie bei Vorstellungsgesprächen mit einem Angebot von 2000 Euro monatlich einfach lächelnd aufstehen und sich verabschieden sollen.“

Zahlreiche Auszubildende waren im Publikum vertreten. Auf die abschließende Frage Birgit Kömpels, ob sie denn bereit seien, ein viertes Jahr an die Ausbildung anzuschließen, um dann in allen Bereichen arbeiten zu können, hoben sich überraschend viele Hände. Bettina Müller, die viele Veranstaltungen zum Thema Pflege absolviert, freute sich über die rege Diskussion und das interessierte Publikum. „Das hat richtig Spaß gemacht.“ +++ fuldainfo