Warnstreik bei Hermes in Friedewald

Im Tarifstreit mit der Vereinigung des Verkehrsgewerbes Hessen hat ver.di die Beschäftigten bei Hermes Logistik im osthessischen Friedewald zum Warnstreik aufgerufen. Zur Stunde sind knapp 100 Beschäftigte der Spätschicht dem Streikaufruf gefolgt. Der Betrieb ruht nach ver.di-Informationen. Dadurch muss mit massiven Verzögerungen bei den nächsten Paketzustellungen gerechnet werden. ver.di will mit den Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben. Es geht vor allem um die Weigerung der Arbeitgeber, eine Betriebszugehörigkeitszulage zu verhandeln.

Hermes beispielsweise zahlt in anderen Bundesländern die dort üblichen Tarifverträge inklusive der Betriebszugehörigkeitszulage. ver.di Streikleiter Andreas Jung: „Hier ist keine Logik erkennbar. Warum dort und hier nicht? Wir fordern die Arbeitgeber auf, mit uns an einer hessischen Lösung zu arbeiten.“ Weitere Streiks in dieser und der kommenden Woche sind wahrscheinlich, so Jung weiter. Es liege am Arbeitgeberverband, die Streikwellen durch ein neues Angebot zu unterbrechen. Dem Arbeitgeberverband Vereinigung des Verkehrsgewerbes VdV Hessen gehören neben Hermes Deutschland Spediteure und Logistiker an wie unter anderen DB Schenker, DPD, UPS, Kühne & Nagel, DHL Freight, Neovia, Geis Ersatzteilservice, Perishable, Dachser, Frankfurt Cargo Service, Panalpina.

ver.di fordert eine Aufwertung der Arbeitsverhältnisse unter anderem durch Erhöhung des monatlichen Grundentgeltes um einen Sockelbetrag von 75 Euro zuzüglich einer linearen Erhöhung von 3 Prozent. Außerdem soll es Zuschläge für langjährige Betriebszugehörigkeiten von 30 Euro geben. Damit will ver.di die Attraktivität des Arbeitsplatzes steigern und hoher Fluktuation entgegenwirken. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro pro Monat steigen, auf Beträge zwischen rund 900 und 1.000 Euro. +++