Wanderwitz sieht sich durch AfD-Ergebnis in Sachsen-Anhalt im Recht

Tobias Hans: Alle Demokraten müssen die AfD zurückdrängen

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), sieht sich nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt in seiner Annahme bestätigt, dass Ostdeutsche häufiger radikale Parteien wählen als Westdeutsche. Mehr als 20 Prozent für die AfD seien ihm immer noch „erschreckend zu viel“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Eine Debatte darüber sei weiter dringend notwendig. „Es gibt einen gewissen Prozentsatz, den ich für rückholbar halte. Und da hilft es nicht, nur mit dem Zuckerbrot zu kommen, sondern auch mal mit dem vorgehaltenen Spiegel.“

Aber es gebe einen „harten Kern“, den man nicht so eben zurückholen könne, „und der ist leider größer als im Westen“, so der CDU-Politiker. „Es ist doch kein Dauerzustand, dass wir jedes Mal bei einer Wahl in Ostdeutschland wie das Kaninchen auf die Schlange starren und ängstlich abwarten, wie hoch das Ergebnis der AfD diesmal ausfällt“, sagte Wanderwitz. Gerade junge Leute müssten „unbedingt“ für die Demokratie gewonnen werden. Wanderwitz hält eine klare Abgrenzung der CDU zur AfD nach der Wahl in Sachsen-Anhalt für richtig. „Es ist wichtig, dass gewisse rote Linien von allen in der Partei gezogen werden. Die Generalprobe vor der Bundestagswahl hat funktioniert: Die Brandmauer zur AfD ist die richtige Strategie“, sagte der Ostbeauftragte der NOZ.

Tobias Hans: Alle Demokraten müssen die AfD zurückdrängen

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat alle Parteien aufgerufen, die AfD gemeinsam zu bekämpfen und sich mehr um junge Wähler zu kümmern. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) habe bei der Landtagswahl am Sonntag zwar die AfD durch klare Abgrenzung in die Schranken gewiesen, sagte Hans dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Aber 20,8 Prozent für die AfD, die damit zweitstärkste Kraft blieb, seien noch immer zu viel. „Es braucht jetzt alle Demokraten, um die AfD noch weiter zurückzudrängen – im Osten und im Westen“, sagte Hans. Mit Blick auf den Erfolg der AfD in der Altersgruppe der 18- bis 44-Jährigen, von der sie mehr Stimmen als jede andere Partei in Sachsen-Anhalt bekommen hat, sagte der CDU-Politiker: „Vor allem bei den jungen Wählern müssen wir noch mehr als bisher Überzeugungsarbeit leisten.“ Der Union gebe der Wahlsieg in Sachsen-Anhalt Rückenwind und Auftrieb für die Bundestagswahl im Herbst. Geschlossenheit zeigen und als Partei der Mitte auftreten – das seien weiterhin unerlässliche Voraussetzungen. „Das Ergebnis zeigt: Die Union hat dann wieder Erfolg, wenn sie nicht rechter, sondern breiter wird – gewonnen hat die politische Mitte. Die politischen Ränder wie Linke und AfD haben verloren.“ Das sei insbesondere Haseloffs persönliche Leistung. Er stehe für Stabilität und Verlässlichkeit und habe die Wahl mit einem klaren Kurs der politischen Mitte gewonnen. +++