Volkswagen beginnt Rückruf des ersten Golf-Modells

16,2 Milliarden Euro zurückgestellt

Golf-Schriftzug

Wolfsburg. Volkswagen hat in der Abgasaffäre mit dem ersten europaweiten Golf-Rückruf begonnen: Das erste Modell, für das Kunden kurzfristig einen Service-Termin vereinbaren könnten, sei der Golf TDI BMT mit 2,0l-Motor, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. In Europa würden etwa 15.000 Fahrzeuge des betroffenen Golf mit manuellem Schaltgetriebe in die Werkstätten gerufen. Der Rückruf weiterer VW-Modelle werde in Kürze folgen.

Ziel sei, dass die technische Lösung keine Veränderung der Verbrauchswerte, der Leistungsdaten und Geräuschemissionen bei den betroffenen Fahrzeugen herbeiführe. Das KBA habe für den Golf 2,0l TDI BMT bestätigt, dass dieses Ziel vollumfänglich erreicht worden sei. Volkswagen-Chef Matthias Müller geht unterdessen davon aus, dass der Konzern den Diesel-Skandal überstehen wird. „Volkswagen ist mehr als Krise“, sagte Müller bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag. „Die aktuelle Krise verlangt uns alles ab – auch finanziell“.

Der Volkswagen-Konzern sei aber robust genug, diese finanziellen Einbußen zu verkraften. Höchste Priorität sei, die betroffenen Fahrzeuge technisch zu überholen – „bis auch das letzte Fahrzeug in Ordnung gebracht ist“. Dass es dabei derzeit Verzögerungen gebe, bedauere er. Insgesamt hat Volkswagen 16,2 Milliarden Euro zurückgestellt – für „sämtliche Belastungen, die sich heute abschätzen lassen“. Kritiker bezweifeln aber, dass der Betrag reichen wird. Weltweit gibt es Schadensersatzforderungen gegen VW, nachdem bekannt geworden war, dass die Fahrzeuge so manipuliert waren, dass sie bei Abgas-Tests besser abschneiden, als im Einsatz auf der Straße. +++ fuldainfo

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