Viele gedenken der Hanau-Opfer

Offizielle Gedenkstunde am Montag

Bereits zwei Tage vor dem vierten Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau haben am Samstag viele Menschen in der Stadt mit einer Demonstration im Stadtteil Kesselstadt in der Nähe eines der beiden Tatorte an die Opfer erinnert. Die Polizei hat von etwa 5.000 Teilnehmenden berichtet. Eine offizielle Gedenkstunde des Landes und der Stadt soll am Montag auf dem Hauptfriedhof von Hanau stattfinden.

Ministerpräsident Boris Rhein hat zum vierten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau an die Opfer erinnert. „Wir gedenken in tiefer Trauer der Opfer der rassistischen Gewalttat vom 19. Februar 2020. Was vor vier Jahren in Hanau geschehen ist, bleibt unfassbar. Dieses grausame Ereignis wird niemals in Vergessenheit geraten – weder für die Angehörigen noch für uns als Gesellschaft. Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov: Die Namen der Opfer und das Leid der Hinterbliebenen mahnen uns, Rassismus und Menschenfeindlichkeit endlich zu überwinden und jederzeit aktiv dagegen anzugehen“, sagte Rhein am Freitag in Wiesbaden. Zum Jahrestag des Anschlags soll auf dem Hanauer Hauptfriedhof am Montag in einer Gedenkstunde an die Opfer der Gewalttat erinnert werden. Für die Hessische Landesregierung wird der stellvertretende Ministerpräsident, Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, am stillen Gedenken teilnehmen und einen Kranz an der Gedenktafel für die Opfer niederlegen. „Wir werden niemals vergessen, welches unsägliche Verbrechen hier vor vier Jahren verübt wurde. Hass und Hetze können tödlich sein. Das unfassbare Leid, die Wunden die das Verbrechen von Hanau verursacht hat, bleiben uns eine fortwährende Mahnung: Rassismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz“, sagte Wirtschaftsminister Mansoori.

Stefan Naas, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat anlässlich des bevorstehenden vierten Jahrestags des Anschlags von Hanau einen entschlossenen Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus angemahnt. „In diesen Tagen gedenken wir Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, die am 19. Februar 2020 aus rassistischer Motivation getötet wurden. Ihr Tod und das Leid ihrer Hinterbliebenen sind uns Mahnung, dass wir uns Rassismus konsequent entgegenstellen müssen“, sagt Naas. „Dass rassistische oder rechtsextreme Narrative verfangen, ist leider kein Thema der Vergangenheit, sondern von trauriger Aktualität. Unsere freie und demokratische Gesellschaft wird bedroht Kräften, die von ‚Remigration‘ sprechen, die auf eine Zerstörung unseres demokratischen Gemeinwesens abzielen und unseren Rechtsstaat verächtlich machen.“ Dass derzeit die breite gesellschaftliche Mitte der Zivilgesellschaft auf die Straßen gehe und gegen Rechtsextremismus demonstriere, sei ein ermutigendes Zeichen. „Das Engagement der Menschen, die die Demokratie und deren Werte verteidigen, kann der Beginn eines neuen Bewusstseins werden: eines Bewusstseins dafür, wie wertvoll das Leben in einem freien und demokratischen Land ist“, erklärt Naas. „Deshalb bleiben die Stärkung der Demokratie und der Kampf gegen Extremismus unsere große Aufgabe.“ +++

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