Vereinigung „Red Noses“: Grusel-Clowns missbrauchen die Clownkunst

Clown

Berlin. Nach Übergriffen von sogenannten Grusel-Clowns auf Passanten fürchtet der Verein „Rote Nasen Deutschland“, Teil der größten internationalen Clownvereinigung „Red Noses“, einen Imageschaden für die Clownkunst. „Wer Kinder und Erwachsene erschrickt und sich dabei hinter einer Maske verbirgt, richtet nicht nur seelischen Schaden bei den Betroffenen an, sondern beschädigt das Bild von Clowns in der Öffentlichkeit“, erklärte Claus Gieschen, Geschäftsführer „Rote Nasen Deutschland“. „Letztendlich gefährdet er damit die therapeutische Clownkunst und damit Momente der Fröhlichkeit für Kinder auf Krankenstationen oder Senioren in Pflegeheimen.“ Reinhard Horstkotte, künstlerischer Leiter der „Roten Nasen“ ergänzt: „Ich habe in meinem Leben viele Clowns kennengelernt, berühmte und weniger berühmte. Bei allen diesen Künstlern konnte ich eine große Ernsthaftigkeit feststellen. Wer eine Maske aufsetzt, trägt Verantwortung.“

Das Phänomen der sogenannten „Horror-Clowns“

Dabei erschrecken als Clown verkleidete Personen wahllos nichtsahnende Passanten und verfolgen diese zum Teil auch. In veröffentlichten Internetvideos führten diese Clowns teilweise sogar Messer, Motorsägen oder ähnliche gefährliche Gegenstände mit sich. Immer mehr Menschen fürchten sich bei dem Gedanken, einem dieser gruseligen Maskenträger zu begegnen. In Hessen gibt es bislang nur vereinzelte Meldungen über derartige Clowns, die Menschen aufgelauert und erschreckt haben. Trotzdem ist die hessische Polizei sehr sensibel und begegnet diesem Phänomen mit großer Aufmerksamkeit. Denn aus einem bloßen Erschrecken kann schnell eine Straftat, wie zum Beispiel Nötigung (im Straßenverkehr), Bedrohung oder gar Körperverletzung werden: Hier
hört der Spaß auf!

Für Kostümfreunde gilt:

  • Wenn Sie sich als „Horror-Clown“ verkleiden und Passanten erschrecken, können Sie sich strafbar machen!
  • Straftaten, wie Nötigung, Bedrohung oder Körperverletzung werden
  • unabhängig von der Kostümierung konsequent durch die Polizei verfolgt!

So verhalten Sie sich richtig:

  • Begeben Sie sich nicht selbst in Gefahr, indem Sie sich „Horror-Clowns“ absichtlich nähern!
  • Holen Sie Hilfe!
  • Machen Sie auf sich aufmerksam, wenn Sie sich bedroht fühlen!
  • Rufen Sie umgehend über Notruf 110 die Polizei, wenn Sie sich bedroht fühlen oder sehen, wie andere Menschen bedroht werden!

CSU-Innenminister: Fälle mit Grusel-Clowns konsequent verfolgen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat hartes Vorgehen gegen sogenannte Grusel-Clowns angekündigt. „Solche üblen Gags können schlimme Folgen haben“, sagte der CSU-Politiker der „Passauer Neuen Presse“. Die Täter dürften nicht mit Nachsicht rechnen. „Wir werden da deshalb auch nichts durchgehen lassen und jeden Fall konsequent verfolgen sowie entsprechend ahnden“, sagte Herrmann. „Aus einem vermeintlichen Scherz wird dann für den Täter bitterer Ernst.“ Die Betroffenen dürften in jedem Fall mit Unterstützung der Polizei oder der Staatsanwaltschaft rechnen, resümierte Herrmann. Seit einigen Wochen erschrecken immer wieder Unbekannte in Clownskostümen oder mit Clownsmasken Passanten in Deutschland. Unter anderem in den USA, in Kanada und Großbritannien gibt es bereits seit einigen Jahren das Phänomen des „Horror-Clowns“, der – vor allem in der Zeit vor Halloween – Passanten erschrickt. +++

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