Verein Henneberg-Itzgrund-Franken schließt sich dem Fränkischen Bund an

2019 erreichte Meilensteine Anlass für Neustrukturierung

Martin Truckenbrodt

Nachdem Bodo Ramelow anlässlich des ersten länderübergreifenden Tags der Franken in Sonneberg und Neustadt bei Coburg als erster Ministerpräsident des Freistaats Thüringen mehrfach öffentlich anerkannte und erklärte, dass Franken aus kultureller und historischer Sicht natürlich von Süden her bis zum Rennsteig reicht und diesbezüglich eine Überprüfung der Lehrmittel der Schulen in Thüringen ankündigte, sehen die Mitglieder das überparteilichen Vereins Henneberg-Itzgrund-Franken e.V. einen wichtigen Meilenstein bezüglich ihres im August 2013 gestarteten Engagements für die Anerkennung der kulturräumlichen und historischen Eigenständigkeit der Region zwischen Rennsteig und der thüringisch-bayerischen Landesgrenze innerhalb des Bundeslandes Thüringen als erreicht.

Dazu erklärt Martin Truckenbrodt, Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins: „2013 stand auch schon ein Engagement unter dem Dach des Fränkischen Bundes zur Debatte. Da es uns jedoch im ersten Schritt um eine Änderung oder Beendigung von Aspekten der seit 1990 praktizierten Thüringer Landespolitik geht, haben wir uns damals aus strategischen Gründen dazu entschieden, einen separaten Verein mit Sitz im Bundesland Thüringen zu gründen. Diese Gründe sehen wir nach den bisher erreichten Erfolgen und Entwicklungen nun nicht mehr gegeben.“ Um bezüglich der Umstrukturierung den formell einfachsten Weg zu gehen, haben die Mitglieder des Vereins am 26. Oktober dessen Auflösung beschlossen. „Die gesamtfränkische Entwicklung des Fränkischen Bundes der letzten Jahre mit dem Projekt Kulturregion Franken erleichterte uns diesen Schritt.“ Mehr als ein Drittel der Mitglieder sind bereits dem Verein Fränkischer Bund e.V. mit Sitz in Nürnberg beigetreten. „Wir werden als Mitglieder des Fränkischen Bundes in dessen Regionalgruppen Werra-Henneberg und Itzgrund-Henneberg unser Engagement fortsetzen. Wir haben nun in Erfurt einen Fuß in der Tür. Jetzt geht es darum am Ball zu bleiben und den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen. Wir haben hier noch einiges vor!“

Der fränkisch geprägte Teil des heutigen Thüringen erstreckt sich vom Landkreis Sonneberg bis in den Bad Salzunger Raum und umfasst etwa ein Fünftel der Fläche und ein Sechstel der Bevölkerung des Bundeslandes. Ausschlaggebend für die auch heute noch vorhandene kulturelle fränkische Prägung, die sich nicht von der des heutigen Nordbayern unterscheidet, sind, neben der fränkischen Besiedelung im Früh- und Hochmittelalter, die Zugehörigkeiten der Region zum Herzogtum Franken des Frühmittelalters, zum Bistum Würzburg, vom achten Jahrhundert bis zur Gründung des Bistums Erfurt im Jahr 1994, und zuletzt, vom Hochmittelalter bis in die Neuzeit, zur fränkischen Grafschaft Henneberg, dies sich in ihrer Blütezeit vom Rennsteig bis nach Schweinfurt erstreckte. Etwa zwei Drittel der Region gehörten auf Grund dessen vom 16. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts zum Fränkischen Reichskreis. Ebenso war die Fränkische Reichsritterschaft an Werra und Itz, organisiert in mehreren Gauen, gut vertreten gewesen. Anlässlich der Verleihung der Frankenmedaille des Fränkischen Bundes am 9. Oktober in der Thüringer Staatskanzlei an Bodo Ramelow erklärte dieser: „Das Fränkische an Thüringen ist ein hohes Gut für mich und ich bin stolz auf diese Ehrung.“ +++

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