Wenige Tage vor dem Start von Amazons Rabatt-Aktion „Prime Day“ am 15. und 16. Juli raten Verbraucherschützer zur Vorsicht. Konsumenten sollten sich bei der Schnäppchenjagd auf keinen Fall durch „verkaufspsychologische Folterinstrumente“ wie ablaufende Countdowns oder die angebliche Knappheit eines bestimmten Produkts unter Druck setzen oder von ihrer Begeisterung unreflektiert fortreißen lassen, sagte Georg Tryba, Online-Experte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der „Welt am Sonntag“.
Viele Artikel, die angeblich ablaufen, stünden erfahrungsgemäß nach wenigen Stunden wieder im Netz. Die Wahrscheinlichkeit, eine einmalige Chance zu verpassen, sei gering. „Nach dem Schnäppchen ist vor dem Schnäppchen. Im Netz herrscht jederzeit Schlussverkauf“, so der Online-Experte weiter. Amazons „Prime Day“ sei schließlich nur eine von vielen Sonderaktionen wie Black Friday, Cyber Monday oder dem in China üblichen Singles Day, der in Deutschland eben falls zunehmend Beachtung finde, sagte Tryba der Zeitung.
Der „Prime Day“ gilt allerdings als herausragende Aktion. Im vergangenen Jahr wurden bei der über 36 Stunden laufenden Rabatt-Aktion rund 100 Millionen Artikel verkauft. Rund die Hälfte des gesamten deutschen Online-Handels wird über Amazons Systeme abgewickelt. Davon wiederum entfallen etwa gleiche Teile auf eigene Verkäufe des US-Konzerns und auf dessen Marktplatz, über den Dritthändler Ware anbieten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht davon aus, dass der gesamte Online-Handel im laufenden Jahr in Deutschland ein Volumen von mehr als 58 Milliarden Euro erreichen dürfte. +++
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