Verbraucherpreise in Hessen steigen 2017 durchschnittlich um 2 Prozent

Gestiegene Energiepreise in 2017 Preistreiber bei Verbraucherpreisen

Wiesbaden. Im Jahresdurchschnitt 2017 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Hessen gegenüber 2016 um 2,0 Prozent und damit so stark wie zuletzt 2012. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die durchschnittliche Inflationsrate im Jahr 2016 bei 0,4 Prozent gelegen, nachdem sie in den 3 Jahren zuvor stets gesunken war. Den deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Inflationsrate im Jahr 2017 um 1,6 Prozentpunkte gegenüber 2016 prägten im Wesentlichen kontinuierlich gestiegene Mietpreise und gestiegene Preise für Energie.

Preise für Energie

Nach der Trendwende Ende 2016 wurde Energie auch 2017 teurer. Gegenüber 2016 stiegen die Preise für Energie insgesamt im Jahr 2017 um 3,3 Prozent, nachdem sie 2016 um 6,1 Prozent gesunken waren. Für Heizöl (plus 15,4 Prozent), Autogas (plus 7,8 Prozent), Diesel (plus 7,3 Prozent), Benzin (plus 5,3 Prozent) und Strom (plus 2,4 Prozent) mussten Verbraucherinnen und Verbraucher mehr zahlen als im Jahr 2016. Gas (minus 2,4 Prozent) und die Umlage für den Betrieb einer Zentralheizung (minus 1,2 Prozent) verbilligten sich. Der insgesamt starke Preisanstieg für Energie trieb die Inflationsrate 2017. Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung der Energie lag 2017 bei 1,8 Prozent.

Preise für Nahrungsmittel

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2017 um 3,2 Prozent gegenüber 2016 und wirkten im Jahresdurchschnitt ebenfalls eher preistreibend. Überdurchschnittlich teurer waren insbesondere Speisefette und -öle (plus 18,5 Prozent), darunter Butter (plus 37,3 Prozent). Deutlich teurer wurde auch die Produktgruppe „Molkereiprodukte und Eier“ (plus 8,2 Prozent), darunter insbesondere Sahne (plus 20,5 Prozent), H-Milch (plus 17,7 Prozent) und Quark (plus 12,7 Prozent). Eier wurden 1,1 Prozent teurer. Auch für Fisch und Fischwaren (plus 4,7 Prozent), Obst (plus 3,0 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 2,5 Prozent) sowie Gemüse (plus 1,4 Prozent) mussten höhere Preise gezahlt werden.

Preise für langlebige Gebrauchsgüter

Das Niveau der Preise langlebiger Gebrauchsgüter lag im Jahr 2017 um 0,8 Prozent über dem Niveau von 2016. Im Detail zeigt sich in dieser heterogenen Produktgruppe ein sehr differenziertes Bild: Während Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2017 für Kraftwagen 1,5 Prozent und für Mobiltelefone 0,9 Prozent mehr ausgeben mussten, wurden beispielsweise Festnetztelefone (minus 3,0 Prozent) und elektrische Haushaltsgroßgeräte (minus 2,2 Prozent) günstiger. Auch die Preise für einige Produkte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik gingen 2017 zurück, so zum Beispiel für DVD-Recorder (minus 9,2 Prozent), Hi-Fi- (minus 7,3 Prozent) und Heimkino-Anlagen (minus 4,5 Prozent) sowie Fernsehgeräte (minus 3,1 Prozent). MP3-Player (plus 5,5 Prozent) und Digitalkameras (plus 3,8 Prozent) wurden teurer.

Preise für Dienstleistungen

Die Preise für Dienstleistungen (ohne Nettomieten) erhöhten sich im Jahr 2017 gegenüber 2016 um 1,3 Prozent. Energieintensive Dienstleistungen wie Pauschalreisen (plus 2,2 Prozent) und Flugtickets (plus 0,5 Prozent) wurden teurer. Der Trend sinkender Preise für Telekommunikationsdienstleistungen (minus 0,9 Prozent) hielt 2017 an. Preissenkungen gab es auch bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (minus 4,7 Prozent). Stationäre Gesundheitsdienstleistungen (plus 4,0 Prozent), die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen (plus 2,7 Prozent), Speisen und Getränke, die von Gaststätten und anderen Verpflegungsdienstleistern angeboten wurden (plus 2,4 Prozent) und Verbundfahrkarten (plus 1,9 Prozent) sowie Kulturdienstleistungen (plus 0,6 Prozent), verteuerten sich. Zudem setzte sich 2017 der Trend steigender Mieten weiter fort. Der Anstieg der Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lag im Jahresdurchschnitt 2017 bei 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. +++