USA schießen iranische Drohnen ab

Israel meldet kleinere Schäden nach iranischem Angriff

Die USA haben nach eigenen Angaben mehrere Drohnen abgeschossen, die in der Nacht zu Sonntag vom Iran aus in Richtung Israel unterwegs waren. Das verlautete aus Kreisen der US-Regierung. Zuvor hatte der Iran mitgeteilt, Drohnen und Marschflugkörper in Richtung Israel zu schicken, um damit Vergeltung für die Bombardierung eines iranischen Botschaftsgebäudes in der syrischen Hauptstadt Damaskus am 1. April zu üben, bei dem sieben Personen getötet wurden, darunter zwei iranische Generäle. Das israelische Militär bestätigte zumindest, dass Drohnen aus dem Iran in Richtung des eigenen Staatsgebietes unterwegs seien.

Über einen Twitter/X-Account, der von der Webseite des iranischen Außenministeriums aus verlinkt ist und der UN-Vertretung des Iran bei den Vereinten Nationen zugeordnet ist, wurde am Abend eine Nachricht verbreitet, wonach die Militäraktion des Iran auf der Grundlage von Artikel 51 der UN-Charta zur legitimen Verteidigung erfolge. „Die Angelegenheit kann als abgeschlossen gelten“, hieß es dort. „Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen. Es handelt sich um einen Konflikt zwischen dem Iran und dem schurkischen israelischen Regime, von dem sich die USA fernhalten MÜSSEN“, so die veröffentlichte Erklärung.

Scholz verurteilt iranische Luftangriffe – G7 beraten Reaktionen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die iranischen Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe verurteilt“. Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntagmorgen mit. „Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand“, hieß es in der Erklärung. Und weiter: „In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen.“ Scholz hatte sich nach Angaben aus Regierungskreisen in der Nacht auf dem Flug nach Chongqing laufend über die Entwicklungen im Nahen Osten unterrichten lassen. Die Delegation stand in engem Kontakt mit den deutschen Sicherheitsbehörden. Das Flugzeug mit dem Kanzler an Bord hatte auf dem Weg nach China die Krisenregion wenige Stunden vor dem iranischen Angriff selbst gestreift.

Baerbock fürchtet „Chaos“ nach iranischem Angriff

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fürchtet eine weitere Eskalation, nachdem der Iran in der Nacht zu Sonntag Drohnen und Raketen in Richtung Israel geschickt hat. „Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste“, sagte Baerbock am frühen Sonntagmorgen. „Der Iran und seine Proxies müssen diesen sofort einstellen“, so die Ministerin. Israel gelte in diesen Stunden „unsere ganze Solidarität“. In Israel war in der Nacht Raketenalarm zu hören, offenbar wurden mehrere Flugkörper auch abgeschossen. Berichte über Einschläge gab es zunächst nicht. Der Iran reagierte mit dem Angriff nach eigenen Angaben auf die Bombardierung eines Botschaftsgebäudes in der syrischen Hauptstadt Damaskus, mutmaßlich durch israelisches Militär. Dabei waren nach iranischen Angaben sieben Personen ums Leben gekommen, darunter zwei hochrangige Generäle.

Israel meldet kleinere Schäden nach iranischem Angriff

Israel hat nach dem Angriff des Irans mit Raketen und Kampfdrohnen kleinere Schäden gemeldet. Es habe eine „kleine Anzahl“ an Einschlägen gegeben, darunter auch auf eine Basis der Israelischen Armee im Süden Israels, teilte ein Militärsprecher am Sonntagmorgen mit. Dabei habe es kleinere Schäden an der Infrastruktur gegeben. Der größte Anteil der Geschosse sei jedoch abgefangen worden, auch unter Einsatz des „Arrow“-Abwehrsystems. Dutzende von Kampfjets seien weiter im Einsatz, um alle „Bedrohungen aus der Luft“ abzufangen, die sich dem israelischen Staatsgebiet näherten. Laut Medienberichten hatten zuvor auch die USA und Jordanien Fluggeschosse aus dem Iran abgeschossen. Der israelische Heimatschutzbehörde gab am frühen Sonntagmorgen zunächst Entwarnung. Die Bewohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nun nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es. Zuvor hatten an mehreren Orten im Land die Sirenen geheult. +++