Unzufriedenheit von Postkunden über Briefzustellungen steigt

Zum 1. Juli hatte die Post die Gebühren erhöht

Die Unzufriedenheit der Postkunden steigt – obwohl das Unternehmen immer weniger Briefe zustellt. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, über die der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Demnach habe sich die Zahl der schriftlichen Beschwerden über die Briefzustellung im vergangenen Jahr verdoppelt. Sie sei von 6.100 im Jahre 2017 auf 12.615 Beschwerden gestiegen. Der Trend setze sich auch in diesem Jahr fort. Im ersten Quartal 2019 habe die Zahl bei knapp 4.000 Beschwerden gelegen, heißt es in der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Zahl der versendeten Briefe hingegen sei im gleichen Zeitraum sogar gesunken, von 12,9 auf 12,2 Milliarden. „Die Beschwerden über die Qualität der Zustellung der Briefpost schießen in die Höhe, und die Bundesregierung hat nichts Besseres zu tun, als für drastische Portoerhöhungen zu sorgen“, sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Pascal Meiser dem „Spiegel“. Er vermute, dass die Mängel bei der Briefzustellung auf die sich verschlechternden Arbeitsbedingungen für die Postboten zurückgehen. Postchef Frank Appel hatte 2018 die Verantwortung für das Brief- und Paketgeschäft übernommen und ein Sparprogramm aufgelegt. Zum 1. Juli hatte die Post die Gebühren für einen Standardbrief auf 80 Cent erhöht. +++