Union diskutiert über Rückkehr zur Wehrpflicht

SPD offen für Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht

Carsten Linnemann (CDU)

In der Debatte um die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte Ertüchtigung der Bundeswehr wird auch über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. „Ich persönlich setze mich seit Jahren für die Einführung eines Gesellschaftsjahres ein, das sich verpflichtend an junge Männer und Frauen nach Beendigung ihrer Schulzeit richtet“, sagte CDU-Vize Carsten Linnemann „Bild“. „Ein solcher Dienst würde sich nicht auf die Bundeswehr beschränken, sondern auch den Pflege- und Sozialbereich sowie THW, Feuerwehr oder Vereine berücksichtigen. Das würde die Krisenresilienz unserer Gesellschaft stärken. Soziale Kompetenzen werden vermittelt, die es in diesen anhaltend schwierigen Zeiten braucht.“ Widerstand kommt von der CSU. „Wir brauchen Technologie und Waffensystem und keine Köpfe. Die Wehrpflicht ist zum aktuellen Zeitpunkt kein Thema“, sagte CSU-Verteidigungsexperte Florian Hahn.

SPD offen für Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht

Die SPD zeigt sich angesichts des Krieges in der Ukraine offen für die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht in Deutschland. Der Sicherheitsexperte der Bundestagsfraktion, Wolfgang Hellmich, sagte der „Rheinischen Post“: „Die Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht müssen wir dringend führen. Denn dafür brauchen wir einen gesellschaftlichen Konsens.“ Hellmich ergänzte: „Eine Dienstpflicht würde den Gemeinsinn fördern.“ Zugleich sagte der SPD-Politiker, auch die Bundeswehr müsse weiter attraktiver gemacht werden, damit mehr junge Menschen ihren Dienst bei der Truppe leisten würden. „Wir brauchen eine professionell ausgerüstete und agierende Bundeswehr. Da sind wir über die allgemeine Wehrpflicht weit hinaus“, so Hellmich. +++