Umfrage: Mehrheit gegen Privilegien für Großbritannien nach Brexit

Jetzt geht es darum, die Interessen der EU-27 zu sichern

Berlin. Die meisten Deutschen wünschen sich eine harte Haltung gegenüber den Briten in den anstehenden Verhandlungen um den Brexit: Wie die „Welt“ unter Berufung auf eine Umfrage des Instituts RedC berichtet, befürworten nur 20 Prozent der Deutschen Privilegien für Großbritannien nach dem Austritt des Landes aus der EU. In anderen Ländern des Kontinents ist die Haltung gegenüber den Briten großzügiger. In der Umfrage, die in neun EU-Staaten durchgeführt wurde, gaben 80 Prozent der Deutschen an, dass sich die Verhandlungen darauf konzentrieren sollen, für die verbleibenden 27 EU-Staaten „eine gute Zukunft“ abzusichern. Unter den Franzosen sprechen sich immerhin 31 Prozent für einen Sonderstatus der Briten nach dem Brexit aus.

Generell scheinen sich die EU-Bürger innerlich bereits von den Briten verabschiedet zu haben. Der wirtschaftlichen Lage des Königreich messen sie keine allzu große Bedeutung zu. So plädieren nur 55 Prozent aller Befragten dafür, dass das ökonomische Wohlergehen Großbritanniens Ziel der Brüsseler Verhandlungsstrategie sein soll. 92 Prozent sehen die Priorität hingegen in der Absicherung der wirtschaftlichen Zukunft der EU-27. „Europas Bürger haben den Schnitt mit Großbritannien für sich bereits vollzogen“, sagte der CSU-Abgeordnete Manfred Weber, Vorsitzender der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, der „Welt“ zu den Ergebnissen der Studie: „Jetzt geht es darum, die Interessen der EU-27 zu sichern.“ +++