Umfrage: Deutliche Mehrheit für GroKo-Fortbestand bis 2021

Von der Leyen überholt Merkel

Eine große Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich, dass die Große Koalition aus CDU, CSU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode regiert. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Public für den „Spiegel“. Demnach sind 67 Prozent der Befragten für eine Fortsetzung der Großen Koalition. Die meisten Befürworter mit 90 Prozent hat die GroKo unter Unionsanhängern, dicht gefolgt von SPD-Anhängern mit 80 Prozent. Unter den Anhängern der FDP sind 73 Prozent für eine Fortsetzung der GroKo, 72 Prozent bei den Grünen-Anhängern, 55 Prozent bei Anhängern der Linkspartei. Allein unter AfD-Anhängern sind laut Kantar Public die GroKo-Befürworter deutlich in der Minderheit: Nur knapp jeder fünfte von ihnen (19 Prozent) wünscht sich, dass die gewählte Regierung hält.

Von der Leyen überholt Merkel

Ursula von der Leyen ist laut einer neuen Umfrage die große Aufsteigerin in der Beliebtheit der Volksvertreter. Die neue Rolle als Präsidentin der EU-Kommission hat die CDU-Politikerin in der Gunst der Bundesbürger auf Platz 2 katapultiert, nach dem Bundespräsidenten und noch vor der Bundeskanzlerin (Platz 3), berichtet der „Spiegel“ weiter. 47 Prozent wünschen von der Leyen künftig eine „wichtige Rolle“, 6 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage im Oktober. Neben von der Leyen konnte nur Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) neue Sympathien hinzugewinnen: Er legte um 5 Prozentpunkte zu auf insgesamt 37 Prozent und steht damit auf Stufe 9 gleich nach FDP-Chef Christian Lindner (39 Prozent) und CDU-Mann Jens Spahn (40 Prozent). Außenminister Heiko Maas (SPD) hat im selben Zeitraum um 6 Prozentpunkte an Beliebtheit eingebüßt, er rutscht von Platz 2 auf Platz 6. Vor ihm liegen jetzt Olaf Scholz (SPD) mit 43 Prozent und, gleichauf mit Scholz, Markus Söder (CSU). Maas konnte als Inhaber des wichtigsten außenpolitischen Amts daheim nicht einmal die eigenen Leute überzeugen: Er wurde erst im zweiten Wahlgang in den Bundesvorstand der SPD gewählt. Dass die neue Parteispitze, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, nur auf den Plätzen 17 und 18 auf der neuen Treppe gelandet sind, ist dagegen erklärbar: Die beiden Newcomer auf der Treppe waren mehr als einem Drittel der Befragten unbekannt. Esken und Walter-Borjans liegen mit jeweils 15 Prozent gleichauf mit Andreas Scheuer, dem weitaus bekannteren, aber glücklos agierenden Bundesverkehrsminister. Am unbeliebtesten ist der AfD-Parteichef Jörg Meuthen. Ihm wünschen nur 12 Prozent eine wichtige Rolle. Kantar Public befragte im Auftrag des „Spiegel“ 1.053 Personen.

Lauterbach warnt SPD-Spitze vor „Durchwursteln“ in Großer Koalition

Der vormalige Kandidat für den SPD-Vorsitz, Karl Lauterbach, drängt die neuen SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans dazu, die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Großen Koalition rasch abzuschließen. „Ob eine Neubelebung der GroKo möglich ist, muss sich in den nächsten Wochen zeigen“, sagte Lauterbach dem „Spiegel“. „Das Schlimmste wäre, uns bis zum Ende durchzuwursteln und plötzlich mit Forderungen im Wahlkampf zu stehen, die wir schon unendlich oft wiederholt haben und nie durchsetzen konnten“, so der SPD-Politiker weiter. Er hatte im Wettbewerb um den Parteivorsitz für ein Ende der Großen Koalition geworben. Der SPD-Gesundheitsexperte forderte das Spitzenduo zu neuen Schwerpunkten auf: „Klima und Wirtschaft sind die Gebote der Stunde, Umverteilung alleine reicht nicht“, sagte er. Die Änderungen am Klimapaket, wie sie im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat ausgehandelt wurden, seien ungenügend. „Es gibt im deutschsprachigen Raum keinen Wissenschaftler, der sagt, damit seien die Klimaziele erreichbar“, sagte Lauterbach dem Magazin. +++

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