Über den Tod muss man auch sprechen können

Viel Aufmerksamkeit für Sessel-Aktion des Hospiz-Fördervereins

Viel Aufmerksamkeit für einen ungewöhnliche Sessel-Aktion: Die Ehrenamtlichen des Fuldaer Hospiz-Fördervereins „LebensWert“ standen über vier Stunden auf dem Fuldaer Uniplatz Rede und Antwort

Fulda. „Es war eine ungewöhnliche Aktion, die bei den Fuldaer Bürgerinnen und Bürgern, am vergangenen Samstag, auf dem Universitätsplatz, für viel Aufmerksamkeit sorgte: rund 50 rote Sessel hatten die Ehrenamtlichen des Hospiz-Fördervereins „LebensWert“ Fulda e. V. gegen eine kleine Spende an die Passanten verschenkt. Dabei stand für die ehrenamtlich Aktiven an diesem Tag weniger die Spendenhöhe oder die Bereitschaft zu spenden, im Vordergrund, sondern vielmehr die Intention des Vereins, nämlich aktive Hospizarbeit, wie Aufklärungsarbeit zu betreiben und den Fuldaer Bürgern u. a., wie man spendet und wo diese Spende dann auch zum Tragen kommt, Fragen zu beantworten. Sehr zur Freude des Vorstandes, konnte der Hospiz-Förderverein am Ende der Aktion drei neue Vereinsmitglieder gewinnen.

Die roten Sessel entstammten einem heimischen Hotel, für diese man, nach einer Ausmusterung des Mobiliars, keine Verwendung mehr hatte. Michael Brand MdB, Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins „LebensWert“ Fulda e. V.: „Informieren, Aufklären und neue Unterstützer finden“, das ist unser Ziel und so verstehen wir, als Hospiz-Förderverein Fulda e. V., unsere Aufgabe und Intention, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für Hospizarbeit zu schaffen. So wollen wir in der Region die verschiedenen Angebote der Hospizarbeit in Fulda fördern und bekannter machen. Die Hospiz- und die damit korrelierende Aufklärungsarbeit, gestaltet sich nicht nur, weil es bei dieser, um schwerstkranke und sterbende Menschen geht, als ein sehr sensibles Thema, sondern auch um ein sehr wichtiges. So muss man über den Tod auch sprechen können.“

„Das Thema Sterben, wird oftmals an den Rand gedrängt. Wir wollen den Tod aus dieser Tabuzone herausholen“, beschreibt Martin Hoogen, stellvertretender Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins „LebensWert“ Fulda e. V., eine der wichtigen Aufgaben, diese sich der Hospiz-Förderverein Fulda e. V. zur Hauptaufgabe gemacht hat.

„LebensWert“ folgt in seiner Arbeit der christlichen Auffassung zur Sterbebegleitung: „Sterben an der Hand, nicht durch die Hand des Menschen.“ Dabei beruht der Grundgedanke der Hospizarbeit, auf einer bejahenden Haltung zu Leben und Tod.

„Die Struktur der Hospizarbeit, die wir hier in Fulda – beginnend von der ambulanten Hospizarbeit über den Kinderhospizdienst der Malteser bis hin zum stationären Hospiz ‚St. Elisabeth zu Fulda‘ – haben, ist einmalig gut“, so Silvia Hillenbrand, stellvertretende Vereinsvorsitzende, wie selbst ehrenamtliche Hospizbegleiterin.

Abschließend der Aktion, waren sich alle einig: die „Rote-Sessel“-Aktion auf dem Universitätsplatz, war ein voller Erfolg. So blieben am vergangenen Samstag zahlreiche Passanten stehen und nutzten bei guten wetterlichen Bedingungen das umfangreiche informelle Angebot des Hospiz-Fördervereins Fulda e. V. und stellten Fragen, wie zum Beispiel zur Patientenverfügung und zur Vorsorgevollmacht. Zahlreiche Vereinsmitglieder standen den Passanten über vier Stunden Rede und Antwort. „Viele gute Gespräche, drei neue Vereinsmitglieder und ein Spendengeld in Höhe von knapp 740 Euro“, ist die Bilanz der „Rote-Sessel“-Aktion von „LebensWert“.

Doch wichtiger als das Geld, ist es uns, mit den Menschen über unsere Arbeit, ins Gespräch zu kommen, Aufklärungsarbeit zu betreiben, neue Mitglieder und Unterstützer zu finden und konkret und zielführend zu helfen“, ist sich der Vereinsvorstand Brand, Hillenbrand und Hoogen, gewiss. +++ (jessica auth)