TTBL: Spitzenduo verliert, bleibt aber vorne

Kristian Karlsson und Anton Källberg. Foto: Fuhrmann

Am letzten Spieltag der Hauptrunde der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mussten TTF Liebherr Ochsenhausen und Borussia Düsseldorf überraschende Heimniederlagen hinnehmen. Der ttc indeland Jülich verpasste hingegen seine letzte Chance auf den ersten Saisonsieg.

Im Kampf um Platz zwei erledigte der 1. FC Saarbrücken mit dem 3:1-Sieg beim TTC Schwalbe Bergneustadt seine Hausaufgaben, um vielleicht doch noch einen Ausrutscher der Düsseldorfer zu nutzen. Beide Teams verzichteten auf ihre deutschen Spitzenspieler Benedikt Duda und Patrick Franziska. Die Saarländer kompensierten das aber mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Sowohl Cheng-Ting Liao, Tomas Polansky, als auch Darko Jorgic steuerten je einen Punkt zum Erfolg im Bergischen Land bei. Der Knackpunkt aus Sicht der Schwalben war dabei das dritte Einzel, als Paul Drinkhall dem jungen Slowenen Jorgic erst in der Verlängerung unterlag. „Wir hatten natürlich Glück, das Patrick Franziska heute nicht gespielt hat – aber die Jungs haben das wirklich gut gemacht“, so Saarbrückens Trainer Slobodan Grujic. In Bergneustadt überwiegt nach wie vor die Freude über den ersten Playoff-Einzug. Dort wartet im Halbfinale TTF Liebherr Ochsenhausen: „Wir haben eine tolle Hauptrunde gespielt und freuen uns auf die Playoffs. Wir werden Ochsenhausen analysieren und uns individuell auf die Spieler vorbereiten“, sagt Schwalben-Trainer Lei Yang.

Düsseldorf mit knappem Sieg / Ochsenhausen bleibt trotz Niederlage an der Tabellenspitze

Und tatsächlich strauchelten die Borussen aus Düsseldorf vor heimischer Kulisse gegen den TSV Bad Königshofen. Nach den Niederlagen von Timo Boll gegen Mizuki Oikawa und Anton Källberg gegen Bence Majoros ging der Rekordmeister mit einem 0:2-Rückstand in die Pause. Danach hatten aber Kristian Karlsson gegen Kilian Ort und Boll gegen Majoros keine Probleme und glichen für Düsseldorf aus. Im Schlussdoppel lag das schwedische Duo Karlsson/Källberg gegen Oikawa/Ort bereits mit 2:0-Sätzen in Front, den Unterfranken gelang aber noch die Wende, um am Ende einen wirklich überraschenden Auswärtssieg im Arag-Center Court zu feiern. „Das war heute insgesamt kein gutes Spiel unserer Mannschaft, ich bin schon etwas enttäuscht“, so der Manager Andreas Preuß. „Wir müssen jetzt unsere Gedanken sammeln, gut trainieren, gut schlafen und dann geht es in die entscheidenden Spiele in der Champions League und der TTBL.“ Glück im Unglück für die Düsseldorfer – dank der nur knappen Niederlage bleiben sie ein Spiel vor Saarbrücken auf Platz zwei der Tabelle. Diese beiden Teams stehen sich nun auch im Playoff-Halbfinale gegenüber. Saarbrückens Trainer Grujic sieht dem Duell entspannt entgegen. „Ich glaube das werden zwei schöne Spiele – gegen so eine Mannschaft macht es Spaß zu spielen und wir freuen uns darauf.“

TTF Liebherr Ochsenhausen-Trainer Dimitrij Mazunov hatte vor dem Spiel das Ziel ausgegeben, Tabellenerster und zu Hause in Ehningen ungeschlagen zu bleiben. Letzteres gelang den Ochsen bei der 2:3-Heimniederlage gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell nicht. Aber aufgrund der Niederlage von Düsseldorf beenden sie die reguläre TTBL-Saison trotzdem als Tabellenerster. Im Heimspiel gegen Fulda brachten Stefan Fegerl und Simon Gauzy die Tischtennisfreunde wie erhofft in Führung. Doch nach der Pause gelang ihnen kein einziger Satzgewinn mehr. Sowohl Jakub Dyas gegen Ruwen Filus, Fegerl gegen Tomislav Pucar und schlussendlich auch das Doppel Dyas/Gauzy gegen Wang/Filus blieben etwas überraschend ohne Chance. „Wir haben heute gekämpft, nie aufgegeben und am Ende eine ansprechende Leistung gezeigt. Ich denke der Sieg war verdient“, resümiert Ruwen Filus. Fulda beendet damit eine furiose Rückrunde, in der sie acht der zehn Spiele gewinnen konnten. Das schaffte sonst nur Borussia Düsseldorf. In Ochsenhausen heißt es jetzt volle Konzentration auf die Playoffs nachstes Wochenende: „Wir haben heute die Konzentration beim 2:0 etwas verloren. Aber jetzt gilt der Fokus dem Duell gegen Bergneustadt. Wir sind für jeden Gegner bereit und werden Gas geben“, kündigt Mazunov an.

Jülich bleibt ohne Punkte/Grenzau mit zweitem Sieg in Folge

Für den TTC indeland Jülich hat es hingegen auch im letzten Spiel der Saison nicht sollen sein. Mit der 1:3-Heimniederlage gegen den Post SV Mühlhausen beenden die Jülicher diese Spielzeit ohne Punkte. Dabei eröffneten sich durchaus Chancen gegen die Thüringer, denn der erneut starke Dennis Klein schaffte gegen Ovidiu Ionescu zwischenzeitlichen den Ausgleich zum 1:1. Und auch Martin Allegro führte im vierten Einzel bereits mit 2:1-Sätzen gegen Ionescu – am Ende schaffte der Rumäne aber die Wende und sicherte den Postlern damit den dritten Punkt. Nach einer unglücklichen Rückrunde schafft Mühlhausen damit ein versöhnliches Ende einer nationalen und internationalen Achterbahn-Saison. „Wir mussten uns heute wirklich strecken, aber haben den Kopf am Ende noch einmal aus der Schlinge gezogen“, resümiert Steffen Mengel. Martin Allegro, der nach drei Jahren von Jülich in die zweite französische Liga wechselt, hätte sich ein positiveres Ende gewünscht: „Im zweiten Einzel habe ich mir selbst zu viel Druck gemacht und konnte in den letzten zwei Sätzen mein Niveau nicht erreichen.“

„Wir haben heute noch einmal gezeigt, dass wir in die Liga gehören“, war das zufriedene Fazit von TTC Zugbrücke Grenzau-Trainer Dirk Wagner. Im letzten Spiel der Saison knackten die Westerwälder den SV Werder Bremen mit 3:2. „Der Spielverlauf war symptomatisch für die Saison, wir sind einfach noch nicht so stabil“, so Wagner. Was er meinte war die schnelle 2:0-Führung, ehe die Bremer ausgleichen konnten. Im Abschlussdoppel behielten Anders Lind und Mihai Bobocica aber schlussendlich die Oberhand und sicherte dem Wagner-Team den zweiten Sieg in Folge, mit dem sie die Bremer auch in der Tabelle überholen. Einen Punkt steuerte auch Kirill Gerassimenko bei seinem Abschiedsspiel am Brexbach bei, der nächste Saison in Diensten der Werderaner stehen wird.

Für sieben Teams ist die TTBL-Saison 2018/2019 damit beendet. Die verbleibenden vier Mannschaften kämpfen am 23./24. März, 5./7. April sowie ggf. am 14. April um den Einzug ins TTBL-Finale am 25. Mai in der Fraport-Arena in Frankfurt.

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