TTBL: Bad Königshofen knackt Fulda

Borussia Düsseldorf hat den Vorsprung auf die Verfolger ausgebaut, am 10. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) sicherte sich der Titelverteidiger ein 3:0 gegen den SV Werder Bremen und damit den zehnten Saisonsieg. Der 1. FC Saarbrücken TT und die TTF Liebherr Ochsenhausen kassierten am Sonntag dagegen jeweils eine Niederlage. Zurück in den Play-off-Rängen ist der TTC Neu-Ulm, der von der 2:3-Niederlage des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gegen den TSV Bad Königshofen profitierte.

Nur ein Sieg trennt Borussia Düsseldorf noch von der perfekten Hinrunde in der Tischtennis Bundesliga (TTBL): Am Sonntag holte der Rekordmeister mit dem 3:0 gegen den SV Werder Bremen den zehnten Saisonsieg und führt die Tabelle mit nun 20:0 Punkten souverän an. „Wir sind fokussiert und haben uns als Mannschaft das perfekte Halbjahr vorgenommen“, sagte Kristian Karlsson mit Blick auf das letzte Spiel des Jahres. Am kommenden Mittwoch, 22. Dezember, tritt Düsseldorf beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell an. „Es wird noch mal ein schweres Spiel, anschließend freuen wir uns auf die Pause, um die Akkus wieder etwas aufladen zu können“, ergänzte Karlsson.

Gegen Bremen hatte der Schwede zuvor ein 3:0 (11:7, 11:9, 11:5) gegen Kirill Gerassimenko zum deutlichen Mannschaftssieg beigesteuert. Der Schlüsselmoment ereignete sich im zweiten Satz: Gerassimenko hatte die ersten zwei Satzbälle Karlssons abgewehrt, der Düsseldorfer zog daraufhin das Time-out und gewann den Satz schließlich mit 11:9. Die weiteren Punkte gingen auf die Konten von Anton Källberg, der Marcelo Aguirre mit 3:0 (11:6, 11:3, 11:4) schlug, und Dang Qiu, der gegen Mattias Falck ein 3:1 (6:11, 11:4, 11:8, 11:9) holte. Zum Duell der Weltmeister kam es folglich nicht: Im November hatten Karlsson und Falck gemeinsam WM-Gold im Doppel geholt. „Wir hatten kaum mal eine Phase, in der die komplette Mannschaft fit war“, stellte Werder-Trainer Cristian Tamas fest, dessen Team mit 4:16 Punkten im Tabellenkeller feststeckt. Zum Hinrunden-Abschluss spielt Bremen am Mittwoch gegen den ASV Grünwettersbach. „Daher gilt jetzt unser kompletter Fokus der Partie gegen Grünwettersbach. Es ist eine schwierige Phase, die wir bestmöglich überstehen müssen.“

Sgouropoulos führt Neu-Ulm zu Sieg in Grenzau

Zurück in die Play-off-Plätze hat sich der TTC Neu-Ulm gearbeitet, der dank des 3:1-Erfolgs beim TTC Zugbrücke Grenzau auf dem vierten Platz steht. Erst am Donnerstag hatten die Schwaben mit 3:0 gegen Bad Königshofen gewonnen. „Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns“, stellte Neu-Ulms Ioannis Sgouropoulos nach der Rückkehr in den Westerwald fest. Zwei Jahre hatte der Grieche in Grenzau gespielt, ehe im vergangenen Sommer der Wechsel nach Neu-Ulm folgte. „Am Anfang war ich schon etwas nervös“, ergänzte er. Mit 12:8 Punkten hat Neu-Ulm nun ebenso viele Zähler auf dem Konto wie Fulda und Mühlhausen auf den Plätzen fünf und sechs. Die Grenzauer dagegen kassierten die achte Niederlage in Folge und bleiben mit 4:16 Punkten Tabellenelfter.

Die Schlüsselrolle beim sechsten Saisonsieg Neu-Ulms spielte Sgouropoulos: Der U21-Europameister holte zunächst ein 3:0 (11:5, 11:6, 11:7) gegen Cristian Pletea und ließ wenig später im Spitzeneinzel gegen Patrick Baum ein bärenstarkes Comeback folgen. Nach 0:2-Satzrückstand kämpfte sich Sgouropoulos erst in die Partie, dann in den Entscheidungssatz und schließlich zum 3:2 (8:11, 6:11, 12:10, 11:9, 11:2)-Erfolg. Damit steht er nun bei einer 3:4-Einzelbilanz. Zwischen diesen beiden Auftritten war auch Tiago Apolonia für Neu-Ulm erfolgreich, gegen Wu Jiaji ließ er gerade einmal 13 Gegenpunkte zu und gewann 3:0 (11:5, 11:4, 11:4). Grenzau war eingangs durch ein 3:1 (11:7, 10:12, 11:7, 11:9) von Baum gegen Lev Katsman in Führung gegangen. „Wir hätten auf jeden Fall bis in das Doppel kommen können – auch wenn Neu-Ulm dort dann wieder favorisiert gewesen wäre“, stellte Grenzau-Trainer Slobodan Grujic fest. „Aber Neu-Ulm spielt im Moment einfach gut auf und hat viel Selbstvertrauen. Und genau das ist, was uns im Moment leider fehlt.“

Mühlhausen holt den achten Sieg in Serie

Auch der Post SV Mühlhausen befindet sich weiterhin in der Erfolgsspur, das 3:0 gegen den TTC OE Bad Homburg war der wettbewerbsübergreifend bereits achte Sieg in Serie. Damit haben sich die Thüringer aus dem Tabellenkeller bis auf Platz sechs vorgearbeitet und sind nach wie vor punktgleich mit den viertplatzierten Neu-Ulmern. „Trotz der Tabellensituation: Bad Homburg hat eine sehr gefährliche Mannschaft“, stellte Mühlhausens Ovidiu Ionescu nach dem sechsten TTBL-Saisonerfolg seines Teams fest. „Umso glücklicher sind wir über den Sieg.“ TTC-Trainer Daniel Ringleb meinte: „0:3 hört sich etwas klarer an, als es letztlich war. Jetzt hoffen wir im letzten Spiel des Jahres gegen Bad Königshofen auf Punkte.“

Die entscheidende Wendung gab Irvin Bertrand der Partie. Der 21-Jährige holte im fünften Anlauf nicht nur seinen ersten Einzelsieg in der TTBL, sondern zugleich das Break für Mühlhausen. Gegen Yuta Tanaka benötigte Bertrand einen Satz, um mit dem Spiel seines Gegners zurechtzukommen, steigerte seine Leistung dann aber stetig. Zwar vergab er im zweiten Satz eine 6:2-Führung und unterlag 9:11, in den weiteren Sätzen war Bertrand dann jedoch nicht mehr zu stoppen. Die Krönung folgte im fünften Satz: Beim Stand von 7:9 holte Bertrand vier Punkte in Folge zum 3:2 (4:11, 9:11, 11:8, 11:8, 11:9)-Sieg. Zuvor hatte Daniel Habesohn mit 3:0 (14:12, 11:4, 11:6) gegen Rares Sipos gewonnen, im Anschluss ließ Ionescu ein 3:0 (11:7, 11:8, 11:4) gegen Lubomir Jancarik folgen. „Es ist nie einfach, gegen einen guten Freund zu spielen“, sagte Ionescu anschließend – Jancarik schließlich hatte vier Jahre lang für Mühlhausen gespielt, ehe er im Sommer zu Bad Homburg gewechselt war.

Bad Königshofen gewinnt erneut gegen Fulda

Zurückgemeldet im Kampf um die Play-off-Plätze hat sich der TSV Bad Königshofen, der sich für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell so langsam zum Angstgegner entwickelt. Nach den zwei Siegen in der vergangenen Saison ließen die Unterfranken im ersten Duell der aktuellen Saison ein 3:2 folgen. „Natürlich dürfen die Fans träumen“, sagte anschließend Bad Königshofens Kilian Ort, angesprochen auf einen möglichen Platz in den Top vier. „Aber ich denke nicht, dass die Mannschaft so zusammengestellt wurde, dass sie sicher unter den ersten vier Teams landet. Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen – und werden sehen, was am Ende dabei herauskommt.“ Mit 10:10 Punkten steht Bad Königshofen als Tabellensiebter nur zwei Zähler hinter den viertplatzierten Neu-Ulmern (12:8). Fulda (12:8) hingegen musste den vierten Platz räumen und ist nun Fünfter.

Zwei Faktoren machten am Sonntag den Unterschied zugunsten Bad Königshofens. Einerseits Bastian Steger: Der 40-Jährige gewann seine Einzel gegen Fan Bo Meng mit 3:0 (11:6, 11:5, 11:9) und gegen Quadri Aruna mit 3:1 (11:1, 11:9, 6:11, 11:9). Andererseits das Doppel: Ort und Maksim Grebnev revanchierten sich gemeinsam für die zuvor im Einzel erlittenen Niederlagen, nutzten die Fehler von Alexandre Cassin/Fan Bo Meng konsequent aus und sicherten Bad Königshofen mit ihrem 3:1 (11:9, 7:11, 11:7, 11:9) den Sieg. Ort hatte zuvor im Einzel mit 1:3 (7:11, 12:10, 6:11, 8:11) gegen Cassin verloren, Grebnev mit 1:3 (9:11, 11:7, 5:11, 7:11) gegen Aruna. „Wir hatten heute unsere Chancen“, ärgerte sich Fuldas Trainer Qing Yu Meng, „gerade im Doppel können wir viel besser spielen. Aber zwischen diesen Teams ist es immer eine 50:50-Angelegenheit.“

Grünwettersbach gewinnt Derby gegen Ochsenhausen

Im Aufwärtstrend befindet sich weiterhin der ASV Grünwettersbach: Die Badener setzten sich mit 3:2 gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen durch und holten damit den dritten Sieg aus den jüngsten vier Partien. Mit nun 8:12 Punkten wahrte der ASV einerseits den Anschluss an die obere Tabellenhälfte und baute andererseits den Vorsprung auf die Abstiegszone auf vier Zähler aus. „Grünwettersbach hat heute sehr stark gespielt“, anerkannte Samuel Kulczycki, der mit Ochsenhausen (14:6 Punkte) trotz der Niederlage auf den zweiten Platz zurückkehrte. „Sie waren heute einfach besser. Wir hoffen, dass es im nächsten Spiel wieder mit einem Sieg klappt, damit wir am Saisonende in den Top vier stehen.“

Die Entscheidung im Baden-Württemberg-Derby fiel erst im Doppel: Ricardo Walther und Tobias Rasmussen hatten das Match gegen Kulczycki und Maciej Kubik weitestgehend im Griff und sicherten ihrem Team mit 3:0 (11:4, 11:4, 11:9) den Erfolg. „Für Tobi und mich war es im Einzel eher schwierig“, sagte Walther anschließend. „Dafür haben wir ein super Doppel gespielt.“ Im Einzel nämlich war aufseiten Grünwettersbachs einzig für Wang Xi etwas zu holen. Der 37-Jährige schlug zunächst Kubik mit 3:1 (9:11, 11:5, 11:9, 11:5) und schließlich auch Kanak Jha mit 3:0 (11:5, 11:7, 11:9), womit er sein Team in das Doppel führte. „Wang Xi hat super gespielt“, lobte Walther. Die anderen beiden Einzel gingen an Ochsenhausen: Jha schlug Rasmussen mit 3:1 (11:9, 12:14, 11:5, 11:9), Kulczycki gewann mit 3:0 (16:14, 11:8, 12:10) gegen Walther.

Bergneustadt gewinnt dank Duda in Saarbrücken

Ebenfalls einen wichtigen Sieg im Tabellenkeller feierte der TTC Schwalbe Bergneustadt, der beim 3:1 gegen den 1. FC Saarbrücken TT ein dickes Ausrufezeichen setzte. Mit 8:12 Punkten steht das Team um Benedikt Duda weiterhin auf Rang acht, nun aber vier Zähler vor Grenzau auf Rang elf. Saarbrücken hingegen musste den erst in der Vorwoche eroberten zweiten Tabellenplatz schon wieder räumen: Aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses steht der amtierende Vizemeister nun wieder hinter Ochsenhausen. Beide Teams haben je 14:6 Punkte auf dem Konto und liegen damit zwei Zähler vor den Verfolgern um den vierplatzierten TTC Neu-Ulm. Für Saarbrücken war es die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen in Serie.

Entscheidender Spieler war Duda: Der Deutsche Einzelmeister schlug zunächst Tomas Polansky mit 3:1 (8:11, 11:9, 11:8, 13:11) und setzte schließlich im Spitzeneinzel mit dem 3:0 (11:9, 11:6, 11:5) gegen Patrick Franziska den Schlusspunkt. Damit steht Duda nun bei einer 11:5-Einzelbilanz, Franziska bei 11:2 – im vorherigen Saisonverlauf hatte der FCS-Kapitän einzig gegen Bastian Steger verloren. Zwischen den beiden Duda-Auftritten lieferte Alvaro Robles einen ebenfalls starken Auftritt. Mit dem 3:1 (15:13, 12:10, 7:11, 11:6) gegen Darko Jorgic brachte der auf Position drei aufgebotene Spanier sein Team erstmals in Führung. Das Auftakteinzel hatte Franziska mit 3:1 (6:11, 11:6, 11:4, 11:4) gegen Alberto Mino gewonnen.

Weiter geht es in der Tischtennis Bundesliga mit dem 11. Spieltag am kommenden Dienstag und Mittwoch, 21. und 22. Dezember, jeweils ab 19 Uhr. +++ pm

Der 10. Spieltag in der Übersicht

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TSV Bad Königshofen 2:3
Quadri Aruna – Maksim Grebnev 3:1 (11:9, 7:11, 11:5, 11:7)
Fan Bo Meng – Bastian Steger 0:3 (6:11, 5:11, 9:11)
Alexandre Cassin – Kilian Ort 3:1 (11:7, 10:12, 11:6, 11:8)
Quadri Aruna – Bastian Steger 1:3 (1:11, 9:11, 11:6, 9:11)
Alexandre Cassin/Fan Bo Meng – Kilian Ort/Maksim Grebnev 1:3 (9:11, 11:7, 7:11, 9:11)

Post SV Mühlhausen – TTC OE Bad Homburg 3:0
Daniel Habesohn – Rares Sipos 3:0 (14:12, 11:4, 11:6)
Irvin Bertrand – Yuta Tanaka 3:2 (4:11, 9:11, 11:8, 11:8, 11:9)
Ovidiu Ionescu – Lubomir Jancarik 3:0 (11:7, 11:8, 11:4)

ASV Grünwettersbach – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:2
Wang Xi – Maciej Kubik 3:1 (9:11, 11:5, 11:9, 11:5)
Tobias Rasmussen – Kanak Jha 1:3 (9:11, 14:12, 5:11, 9:11)
Ricardo Walther – Samuel Kulczycki 0:3 (14:16, 8:11, 10:12)
Wang Xi – Kanak Jha 3:0 (11:5, 11:7, 11:9)
Ricardo Walther/Tobias Rasmussen – Samuel Kulczycki/Maciej Kubik 3:0 (11:4, 11:4, 11:9)

Borussia Düsseldorf – SV Werder Bremen 3:0
Anton Källberg – Marcelo Aguirre 3:0 (11:6, 11:3, 11:4)
Kristian Karlsson – Kirill Gerassimenko 3:0 (11:7, 11:9, 11:5)
Dang Qiu – Mattias Falck 3:1 (6:11, 11:4, 11:8, 11:9)

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Neu-Ulm 1:3
Patrick Baum – Lev Katsman 3:1 (11:7, 10:12, 11:7, 11:9)
Cristian Pletea – Ioannis Sgouropoulos 0:3 (5:11, 6:11, 7:11)
Wu Jiaji – Tiago Apolonia 0:3 (5:11, Düsseldorf zieht davon4:11, 4:11)
Patrick Baum – Ioannis Sgouropoulos 2:3 (11:8, 11:6, 10:12, 9:11, 2:11)

1. FC Saarbrücken TT – TTC Schwalbe Bergneustadt 1:3
Patrick Franziska – Alberto Mino 3:1 (6:11, 11:6, 11:4, 11:4)
Tomas Polansky – Benedikt Duda 1:3 (11:8, 9:11, 8:11, 11:13)
Darko Jorgic – Alvaro Robles 1:3 (13:15, 10:12, 11:7, 6:11)
Patrick Franziska – Benedikt Duda 0:3 (9:11, 6:11, 5:11)

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