TTBL: Bad Homburg feiert historischen Sieg

Ochsenhausen und Saarbrücken stehen auf Play-off-Plätzen

Bad Homburgs Gustavo Tsuboi Foto: ocliferius by Dirk Kuhlmann

Zu einem Krimi hat sich am Sonntag das Kellerduell entwickelt: Mit 3:2 setzte sich der TTC OE Bad Homburg gegen den TTC Zugbrücke Grenzau durch und feierte damit den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Die TTF Liebherr Ochsenhausen überrollten den TTC Schwalbe Bergneustadt mit 3:0, während der 1. FC Saarbrücken TT den SV Werder Bremen mit 3:2 bezwang.

Der 6. Dezember 2020 wird für immer in der Vereinshistorie des TTC OE Bad Homburg verankert sein: Mit 3:2 setzte sich der Aufsteiger am Sonntag gegen den TTC Zugbrücke Grenzau durch und feierte somit den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). „Das Abschlussdoppel war phänomenal! Kompliment an die ganze Mannschaft“, jubelte der sportliche Leiter Bad Homburgs, Sven Rehde, nach der Partie. „Heute war vieles dabei, was der Tischtennis-Fan sehen will. Ich hoffe, dass der Knoten bei unserem jungen Team jetzt geplatzt ist.“ 2:14 Punkte hat Bad Homburg nun auf dem Konto und liegt damit zwei Zähler vor den weiterhin sieglosen Grenzauern (0:20).

Entscheidend für Bad Homburg waren zwei Faktoren. Zum einen Gustavo Tsuboi: Der Spitzenspieler legte zwei Tischtennis-Krimis hin und behielt jeweils die Oberhand – zunächst mit 3:2 (8:11, 11:9, 9:11, 11:4, 11:7) gegen Cristian Pletea, später mit 3:2 (11:9, 5:11, 8:11, 11:9, 11:7) und trotz einer Verletzungspause auch gegen Ioannis Sgouropoulos. Zum anderen das Doppel: Lev Katsman und Maksim Grebnev harmonierten nahezu perfekt und fuhren beim 3:0 (11:6, 11:8, 11:9) gegen Cristian Pletea/Aleksandar Karakasevic den entscheidenden Sieg ein. Für Grenzau punkteten Sgouropoulos mit 3:1 (11:7, 13:11, 4:11, 11:4) gegen Rares Sipos und Karakasevic mit 3:2 (11:7, 9:11, 12:14, 12:10, 11:9) gegen Katsman in den Einzeln. „Das war eine bittere Niederlage“, sagte Grenzau-Trainer Colin Heow, für dessen Team es die vierte Pleite binnen acht Tagen war. Erst am Freitag war der TTC Zugbrücke mit 1:3 gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell unterlegen. „Wir müssen jetzt erst einmal die Niederlage verdauen und uns dann so gut wie möglich auf das letzte Hinrunden-Spiel in Bergneustadt vorbereiten“, ergänzte Heow.

3:2 gegen Bremen: Saarbrücken bleibt zu Hause ungeschlagen

In der Neuauflage des Halbfinals der Vorsaison setzte sich derweil der 1. FC Saarbrücken TT durch und feierte beim 3:2 gegen den SV Werder Bremen im vierten Anlauf den ersten Saisonsieg im Doppel. „Wir haben heute alle eine starke Leistung abgerufen und vor allem endlich ein gutes Doppel gefunden, das jeden Gegner schlagen kann“, sagte Darko Jorgic zur Leistung der Teamkollegen. Patrick Franziska und Tomas Polansky holten im Schlussdoppel ein 3:0 (15:13, 11:4, 13:11) gegen Marcelo Aguirre/Hunor Szöcs. Erst am Freitag hatte das Bremer Duo für den 3:2-Sieg beim ASV Grünwettersbach gesorgt. Vor dem Doppel hatte einzig Mattias Falck dem FCS das Leben schwergemacht. Der Vizeweltmeister präsentierte sich in blendender Verfassung und ließ auf sein 3:1 (11:6, 12:10, 6:11, 11:7) gegen Franziska einen weiteren Erfolg gegen Shang Kun folgen. Im Spitzeneinzel ließ sich Falck auch von vier vergebenen Satzbällen im zweiten Satz nicht aus der Ruhe bringen, sicherte sich im vierten Satz gleich acht Matchbälle und gewann letztlich 3:1 (11:8, 14:16, 11:8, 11:2). Für Saarbrücken war Shang in seinem Einzel gegen Kirill Gerassimenko mit 3:0 (11:6, 11:2, 11:7) erfolgreich, zudem stellte Jorgic seine starke Form unter Beweis. In der dritten Partie seit der Rückkehr von den Restart-Turnieren des Weltverbands ITTF holte er seinen dritten Sieg. Gegen Marcelo Aguirre ließ Jorgic gerade einmal zehn Gegenpunkte zu und verbesserte durch den 3:0 (11:3, 11:3, 11:4)-Erfolg seine Einzelbilanz auf 6:4. „Es war eine harte Niederlage heute. Aber Saarbrücken ist eine starke Mannschaft, und sie haben heute eine starke Leistung abgerufen“, erklärte Falck, dessen Team mit nun 10:10-Punkten weiterhin Tabellensechster ist.

Ochsenhausen schlägt Bergneustadt im Eiltempo

Die Rückkehr auf einen Play-off-Platz haben die TTF Liebherr Ochsenhausen geschafft, die am Sonntag beim 3:0 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um die Top vier setzten. Nur knapp anderthalb Stunden benötigte der Double-Gewinner von 2019, dann stand der fünfte Saisonsieg fest, durch den die TTF auf dem vierten Platz stehen. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben heute sehr gut gespielt“, lobte Ochsenhausen-Trainer Yong Fu. Gefeierter Mann bei Ochsenhausen war Kanak Jha: Der 20-Jährige schaffte gegen Benedikt Duda das Break und zeigte beim 3:0 (11:9, 11:9, 11:6) eine beeindruckende Leistung. Für Jha war es der wettbewerbsübergreifend dritte Einzelerfolg seit dem Wechsel nach Ochsenhausen. In den weiteren beiden Einzeln fuhren auch die TTF-Führungsspieler souveräne Siege ein. Simon Gauzy holte im Auftakteinzel ein 3:0 (12:10, 11:7, 12:10) gegen Alvaro Robles, Hugo Calderano auf Position drei ein 3:1 (11:2, 11:5, 6:11, 11:9) gegen Alberto Miño. „Ich freue mich sehr, wieder in der Bundesliga zu spielen. Nach der China-Reise war ich etwas müde. Ich bin froh, dass wir diesen Sieg geholt haben“, sagte Calderano, für den es aufgrund der Restart-Turniere der ITTF der erste Einsatz in der TTBL seit mehr als einem Monat war. Miño erklärte zur dritten Saisonniederlage Bergneustadts: „Es war ein sehr hartes Spiel heute. Wir wollten unser Bestes geben, leider hat es nicht gereicht.“ Mit 12:6 Punkten steht der TTC Schwalbe weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz. +++ pm

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