trend-messe 2019 steht in den Startlöchern

Aus der Messe für Heim, Handwerk und Zukunft wird Messe für Ausbildung und Handwerk

Vom 14.- bis 17. März 2019 dreht sich auf der trend-messe auf dem Messegelände in der Wolf-Hirth-Straße im Fuldaer Stadtteil Galerie wieder alles rund um die Themen Bauen – Wohnen – Handwerk und Beruf. Denn auch in diesem Jahr dient die trend-messe wieder als Schaufenster des regionalen Handwerks. Im Vordergrund stehen dabei die Themenbereiche Bauen und Modernisieren, Außenausbau und Gartengestaltung, Haustechnik (Elektro – Heizung – Sanitär und Klimatechnik), Dienstleistungen rund um das Handwerk (insbesondere Planen und Beraten) sowie Ausbildung und Nachwuchsförderung.

Das Informationsangebot wird von Jahr zu Jahr umfangreicher, möglicherweise liegt dies auch daran, dass der technische Fortschritt gerade im Bereich Haustechnik rasant voranschreitet. Hier den Überblick zu bewahren, ist nicht immer so einfach. Die trend-messe bietet dem Verbraucher die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit zumindest einen Überblick zu gewinnen. Allerdings muss sich auch die trend-messe von Jahr zu Jahr neu auf die aktuellen Herausforderungen des Handwerks ausrichten. Zu nennen sind hier insbesondere Nachwuchssorgen und Fachkräftemangel, ungelöste Nachfolgeprobleme in vielen kleinen und mittelständischen Betrieben sowie die Digitalisierung und der rasante technologische Fortschritt. Auf diese Herausforderungen reagieren die Verantwortlichen bei der Ausrichtung der trend-messe. So trägt diese in diesem Jahr erstmalig den Begriff „Ausbildungsmesse“ in ihrem Namen. Doch das soll für die zukünftige Ausrichtung der trend-messe erst der Anfang sein für weitere Anpassungen…

Wo gehobelt wird, fallen Späne!

Dr. Herbert Büttner: Jungen Menschen für einen Beruf zu begeistern, gelingt nicht mit Hochglanzbroschüren

Dem Handwerk fehlt ausreichender Nachwuchs. Mit dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsleben in den nächsten Jahren wird sich der Fachkräftemangel im Handwerk weiter verschärfen. Hinzu kommt, dass die Großbetriebe und Konzerne sich zunehmend aus der Ausbildung zurückziehen. Zwei Drittel alles Dax-Betriebe haben ihre Ausbildungsquote in den letzten 10 Jahren deutlich reduziert. Sie sparen sich die teure Ausbildung und bedienen sich lieber bei den gut ausgebildeten Fachkräften des Handwerks. „In diesem Wettbewerb setzen wir deshalb konsequent darauf, die trend-messe auch immer mehr zu einer Plattform für die Gewinnung von Nachwuchs für das Handwerk auszubauen“, betont Dr. Herbert Büttner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, und stellt heraus: „Junge Menschen für einen Beruf zu begeistern, gelingt nicht mit Hochglanzbroschüren und realitätsfernen Versprechungen. Wir wollen nicht überreden, sondern wir möchten überzeugen. Deshalb laden wir junge Leute ein, auf der trend-messe zahlreiche Handwerksberufe praktisch auszuprobieren.“

Die Themen Nachwuchsarbeit und Berufsorientierung sind in der Halle 7 neu ausgerichtet. Wie in den zurückliegenden Jahren, gibt es ein unverändert großes Angebot an Lehrwerkstätten, die zum Mitmachen und Ausprobieren einladen. Völlig anders und in einer ganz neuen Aufmachung präsentieren sich hingegen die „lebenden Werkstätten“: An vielen Stellen hat dort in Halle 7 die Digitalisierung Einzug gehalten. Virtuelle Planung am Bildschirm durch den „Häuslebauer“, Building Information Modeling (BIM) oder der digitale Simulator für die Ausbildung von Baumaschinengeräteführern sind nur wenige, nennenswerte Beispiele. Im Mittelpunkt zahlreicher „lebenden Werkstätten“ befindet sich auf eine Fläche von fast 200 Quadratmetern die „Azubi-Lounge“. Hier gibt es für alle Interessierten ein umfangreiches Informationsangebot – sowohl in digitaler als auch analoger Form zu den Themen Berufsorientierung, Praktikum, Ausbildung, freie Lehrstellen, Berufsabitur oder auch duale Studiengänge. Auszubildende aus den verschiedenen Gewerken stehen für Gespräche und Fragen in einer entspannten Atmosphäre zur Verfügung.

„Am Donnerstag und Freitag besuchen uns wie jedes Jahr klassenweise Schulen. An diesen beiden Tagen sind unsere Lehrwerkstätten wieder fast vollständig ausgebucht“, so Büttner. „Erstmalig haben wir in diesem Jahr auch die Schulen aus den benachbarten Landkreisen eingeladen. So ist bei den Fleischern und Bäckern auch die Innung aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit dabei. Unser Bestreben ist, die trend-messe verstärkt auch dafür zu nutzen, um die Attraktivität Fuldas als Ausbildungsort überregional bekannt zu machen. Denn Fulda kann ihren zukünftigen Bedarf an Auszubildenden und Fachkräften nicht mehr aus eigener Kraft stemmen. Konsequenterweise haben wir unsere Partner mit in die Azubi-Lounge eingebunden, die uns in diesem Bemühen aktiv unterstützt. Zu nennen sind hier das Praktikumsjahr, pings mit den Azubi-Campus sowie der Handwerkersommer des Regionalforums Südwest.“

„Neu in diesem Jahr ist außerdem, dass wir erstmalig Jugendliche dazu einladen, sich als Einzelperson verbindlich zur Mitarbeit in einer oder mehreren unserer Werkstätten anzumelden. Auch hierfür werben wir weit über die Landesgrenzen hinaus. Wer sich über diesen Weg bei uns unter lehrstelle@ausbildungsplatzoffensive.de anmeldet, erhält zusätzlich zwei Freikarten für Eltern oder Angehörige sowie einen Verzehrbon für das Bistro in unserer Azubi-Lounge im Wert von 10 Euro. Aber auch ohne Anmeldung ist natürlich jeder eingeladen, in unseren Werkstätten in der Halle 7 vorbeizuschauen und mitzumachen.“

Neu ausgerichtet ist in diesem Jahr auch der Innovationsabend am Donnerstag sowie die Verleihung des Innovationspreises. Erstmalig verspricht diese eine reine Handwerksveranstaltung zu werden. Alles in allem investiert die Kreishandwerkerschaft Fulda mit ihren Innungen in dieser Form der Nachwuchsarbeit einen hohen fünfstelligen Betrag. „Wir halten das aber für gut angelegtes Geld und für eine Investition in die Zukunft, wovon auch der Verbraucher letztlich wieder profitiert“, heißt es von der Kreishandwerkerschaft Fulda, die verdeutlicht: „Denn nur mit gut ausgebildeten Fachkräften sind unsere Betriebe in der Lage, dem Kunden die gewünschte handwerkliche Leistung in hoher Qualität zu liefern. Stehen Fachkräfte nicht mehr in ausreichender Zahl zur Verfügung, leiden sowohl die Handwerksbetriebe, denen Aufträge verloren gehen, als auch die Verbraucher, die keinen geeigneten Handwerker mehr finden können. Erste Anzeichen für eine solche Entwicklung sind bei uns zu erkennen, was uns große Sorgen bereitet.“

„Deshalb leisten wir mit der trend-messe auch einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung. Gerade dem kleineren Handwerksbetrieb, der es sich allein nicht leisten kann, größere Beträge für das Anwerben von Fachkräften auszugeben, helfen wir mit dieser Form der gewerkeübergreifenden Nachwuchsarbeit, die frei ist von Interessen eines einzelnen Arbeitgebers. Wir sind dankbar, dass wir bei dieser Nachwuchsarbeit auch von der Handwerkskammer Kassel unterstützt werden. Ebenso freuen wir uns über unsere ‚Ankermieter‘ wie beispielsweise den Grillfürsten, EFM und TechnikPlus. Froh sind wir auch über die enge Partnerschaft zur Messegesellschaft Kinold, die das wirtschaftliche Risiko der Messe trägt. Diese Partnerschaft geht in diesem Jahr in die siebte Runde. Damit zeigt sie, dass die trend-messe zu einem Erfolgsmodell geworden ist und dass in dem Messestandort Fulda Potential steckt. Wir wünschen uns deshalb eine behutsame Weiterentwicklung dieses Messestandortes. Denn trotz fortschreitender Digitalisierung der Wirtschaft sind Messen in Deutschland unverändert interessant“, heißt es von Seiten der Kreishandwerkerschaft Fulda in der Mitteilung abschließend. +++ pm/ja

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