Thema „Planet Plastic“ – Grüne: Die Zahlen sind alarmierend

Müllstrudel über viermal so groß ist wie Deutschland

„Was ist möglich, was kann auf lokalpolitischer, was kann auf individueller Ebene gegen die Plastikflut getan werden?, so eröffneten die Direktkandidierenden von Bündnis 90 / Die Grünen, Silvia Brünnel und Markus Hofmann, die Informationsveranstaltung zu dem Thema „Planet Plastic – Raus aus der Wegwerfgesellschaft“. Die Zahlen sind alarmierend wie Dr. Bettina Hoffmann, MdB und Grüne Sprecherin für Umweltpolitik und -gesundheit in Berlin, betonte. Um nur ein Beispiel zu nennen: Allein in den Meeren schwimmen 150 Millionen Tonnen Plastik.

Im Pazifik hat sich bekanntlich ein Müllstrudel gebildet, der mehr als viermal so groß ist wie Deutschland – und jeden Tag kommt eine ganze Lastwagenladung pro Minute hinzu. Es sei deshalb keine Übertreibung, so die promovierte Biologin, von einem „Plastikzeitalter“ zu sprechen. Ihr komme es jedoch darauf an, Plastik generell nicht schlecht zu reden. Es dürfe aber nicht sein, Produkte nur zu erzeugen, um sie wegzuwerfen. So wie es vor allem bei (Mehrfach)verpackungen, Einwegflaschen und Plastikgeschirr der Fall sei. Deutschland, der angebliche Vorreiter in Sachen Umweltschutz, produziere dabei mehr Plastikmüll als alle anderen Mitglieder der Europäischen Union. Es müssten deshalb hierzulande nicht nur höhere Recyclingquoten erzielt, sondern es müsste auch besser recycelt werden. Allerdings ist es viel wirksamer, Plastikmüll von vorneherein zu vermeiden. Deshalb forderten die Grünen ein verbindliches Ziel für Verpackungsmüll, die Reduzierung von Einwegflaschen sowie ein einheitliches Pfandsystem, das nicht nur Verbrauchern und Verbraucherinnen, sondern auch dem Handel zugutekommt. Auch müssten strengere Grenzwerte für Plastikpartikel im Kompost und überhaupt für Mikroplastik geschaffen werden.

Gerade die winzigen Plastikteilchen, die in vielen Produkten wie beispielsweise in Kosmetikartikeln enthalten sind, sind weltweit zu einem großen Problem geworden: Mikroplastik ist inzwischen überall nachweisbar – auf den höchsten Berggipfeln ebenso wie in den tiefsten Ozeanen und im dicksten Polareis. Wie wichtig es ist, dennoch auch lokal zu handeln, hob Silvia Brünnel bei der im Anschluss lebhaft geführten Diskussion hervor. Sie verwies dabei auf die Anträge der Fuldaer Stadtfraktion, unter anderem auf Einweggeschirr in öffentlichen Einrichtungen zu verzichten und Auffüllstationen für Getränke zu schaffen. Markus Hofmann, Mitbegründer der Solidarischen Landwirtschaft Osthessen, wiederum betonte die Bedeutung der regionalen Landwirtschaft. Es sei nicht nur ökologisch sinnvoll, Erzeugnisse aus heimischer Produktion zu kaufen. Doch auch der Wochenmarkt in dürfte nicht vergessen werden, betonte schließlich Pia Groß vom Grünen Stadtverband, der zu der Veranstaltung eingeladen hatte: Die dort angebotene Ware seien nicht nur plastikfrei, sondern auch verbrauchernah erzeugt worden. +++

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