Tausende bei Rad-Aktionstag im Kinzigtal

Unbeschwertes Freizeierlebis für tausende Menschen

Das gute Wetter hat maßgeblich dafür gesorgt, dass der beliebte Radlersonntag im Kinzigtal als großer Erfolg gewertet werden kann. Erneut haben sich wieder viele tausend Menschen auf den Weg gemacht, um auf den autofreien Strecken zwischen Sinntal und Hanau ein unbeschwertes Freizeiterlebnis zu genießen. Schon beim offiziellen Auftakt der 29. Austragung am Morgen in Sinntal-Sterbfritz konnte Landrat Thorsten Stolz etwa 100 begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um allen Mitwirkenden für die gute Organisation zu danken. Neben den vielen professionellen Einsatzkräften sind auch mehrere hundert freiwillige Helferinnen und Helfer gefordert, um das „längste Straßenfest in Hessen“ auf die Beine zu stellen.

Parallel zu M-net Kinzigtal total lockten in diesem Jahr auch die „Red Bull Hill Chaser“ viele radsportbegeisterte Menschen nach Gelnhausen. Neben nationalen Titelträgern standen hier auch Weltmeister sowie populäre Ex-Profis am Start am Untermarkt, um auf die rund 700 Meter lange Strecke zu gehen. Auf dem Weg zum Gipfel musste teilweise 32 Steigungsprozente bewältigt werden, was enorme Anstrengungen und gut funktionierende Technik erforderte. Für die Teilnehmenden des Radlersonntags ging es in der Regel nicht um Höchstleistungen, auch wenn einige ambitionierte Rennfahrer an diesem Tag mehr als 150 Kilometer zurücklegten. Die Mehrheit zählte eindeutig zur Kategorie der „Genussradler, die sich an der Landschaft und der Geselligkeit erfreuten“, wie Landrat und Sportdezernent Thorsten Stolz berichtete. Zudem nutzen erneut wieder zahlreiche Familien die gesperrten Straßen, um mit ihren Kindern einen sportlichen Ausflug zu unternehmen. Dazwischen Menschen auf Skates, sportliche Fahrerinnen und Fahrer auf dem Rennrad oder gut gelaunte Gruppen mit und ohne E-Antrieb. Die Stimmung war allseits gut und vor allem den kleinen Radlerinnen und Radlern schien es sichtlich Spaß zu bereiten, die breite Autostraße einmal ganz für sich zu haben, so die Bilanz aus dem Landratsamt.

Auch in diesem Jahr war das Begleitprogramm an der Strecke wieder sehr vielseitig und attraktiv. Insbesondere die bewährten Verpflegungsstationen waren gut besucht. Rund um den Hof von Bauer Würfel in Gründau-Lieblos standen geparkte Räder dicht an dicht. Hier genossen Groß und Klein die Vesper des Landfrauenvereins Gründau, bevor sie sich wieder in den Sattel schwangen. Auf dem Tegut-Parkplatz in Roth wurde die Gelegenheit für eine Pause besonders von Eltern, Großeltern und Kindern genutzt. Schließlich bot der Wheel-Up-Parcours der AOK jungen Menschen Gelegenheit, die eigene Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen. Auf dem Pumptrack, einer Rundstrecke mit stark welligem Profil, konnte mit dem Roller das Körpergefühl trainiert werden. Großen Anklang fand auch der Fahrradgeschicklichkeitsparcours des Polizeipräsidium Südhessen, die beiden Hüpfburgen und der Auftritt der Quatsch-Comedy-Polizei auf dem Lidl-Parkplatz. Die Deutsche Verkehrswacht Gelnhausen war dort mit einem besonderen Stand vertreten. Mit einer Rauschbrille, die Beeinträchtigungen nach Alkohol- oder Drogenkonsum simuliert, konnten Interessierte ihre Reaktionsfähigkeit testen.

In Gelnhausen war rund um das Main-Kinzig-Forum wieder das traditionelle Angebot an Verpflegung, Information und Live-Musik zu finden. Dank des Einsatzes der Musikschule Main-Kinzig gab es hier den ganzen Tag ein anspruchsvolles Unterhaltungsprogramm auf hohem Niveau von der Schülerband bis zum professionellen brasilianischen Duo. Äußerst begehrt waren auch in diesem Jahr wieder die Sonderzüge zwischen Maintal und Sterbfritz, die von sieben Uhr morgens bis 20 Uhr abends verkehrten. Allerdings konnten nicht alle Wünsche erfüllt werden, weil die Nachfrage teilweise das Platzangebot deutlich übertroffen hat. Beim Ein- und Ausstieg standen Helferinnen und Helfer bereit, um vor allem beim Verladen schwerere E-Räder zu unterstützen. So ließ sich das sportliche und kulinarische Freizeitvergnügen ganz ohne Auto auf das ganze Kinzigtal ausweiten. Besonders erfreut zeigten sich die Veranstalter, dass es in diesem Jahr trotz des großes Zuspruchs auf der Strecke ohne große Zwischenfälle ablief. Bis auf ein paar harmlose Stürze oder Kreislaufbeschwerden hatten die Rettungskräfte keine besonderen Einsätze im Zusammenhang mit dem Radlersonntag. Auch die Polizei sprach von einem „normalen Verlauf ohne Auffälligkeiten“. Insgesamt 66 Beamtinnen und Beamte hatten an diesem Tag die Strecke gesichert. +++ pm