Tauber wirft SPD "Antiamerikanismus" vor

Berlin. CDU-Generalsekretär Peter Tauber macht sich Sorgen über einen wachsenden "Antiamerikanismus": "Wenn die USA das tun würden, was Russland in Syrien und in der Ukraine macht, hätten die Aktivisten der Friedensbewegung schon längst den Parka aus der Mottenkiste geholt und würden ein Sit-in vor der Botschaft machen", sagte Tauber der "Welt am Sonntag". So werde aber "geschwiegen und weggeschaut. Ich finde diese linke Doppelmoral unerträglich." Bei "Putin-Verteidigung" und "USA-Bashing" seien "die politischen Ränder von Links und Rechts sehr nah beieinander", klagte Tauber: "Leider betätigt sich die SPD immer häufiger als antiamerikanischer Kronzeuge - ob bei den Debatten über den Freihandel oder die Rolle der NATO." Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter stößt in dieselbe Richtung. "Ich sehe mit Sorge, dass sich immer größere Teile der SPD für eine Äquidistanz zu Moskau und Washington aussprechen. Die AfD geht noch weiter und möchte die Westbindung Deutschlands ganz aufgeben. Wir sollten zwar nach dem Streit um die NSA unser gemeinsames Wertefundament mit den USA klären, jedoch nicht gleichzeitig auf die Strategie Russlands hereinfallen. Russland zielt gerade darauf ab, den Westen, insbesondere Europa zu spalten." +++


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1 Kommentar

  1. Merkt denn keiner, dass sich die USA mittlerweile aus der Europa zugrundeliegenden Wertegemeinschaft verabschiedet haben? Gar nicht daran zu denken, wenn einer wie Trump ans Ruder kommt! Generell ist daher die enge - unterwürfige (?) - Anlehnung an die USA nicht mehr automatisch von unseren Mitbürgern goutiert. Daraus erklärt sich auch ein Großteil der Widerstände gegen TTIP, NSA, ... etc.
    Woran liegt das?
    Was TTIP, etc. angeht, sollte bekannt sein, dass die USA die meisten der internationalen Arbeits-, Umwelt- und Arbeitsschutzabkommen bis heute nicht ratifiziert hat. Und bzgl. des Datenschutzes haben die USA ein nur eingeschränktes Datenschutzverständnis ggü. den europäischen Standards.
    Darüberhinaus kommt eine aktuelle Studie der University of Princeton gerade recht. Demgemäß kann die USA nicht mehr als Demokratie gelten, weil politische Entscheidungen nicht mehr den Wünschen der Bürger, sondern den Interessen einer kleinen Wirtschafts-Elite dienen. Früher nannte man das eine Plutokratie.
    Kurzum: Dieses System wollen wir uns nicht überstülpen lassen. Aus dieser "Wertegemeinschaft" wollen wir aussteigen bzw. gar nicht erst einsteigen.
    Am Beispiel TTIP will daher ein Großteil unserer Bürger nicht unsere Jahrzehnte lang erkämpften Errungenschaften auf den von TTIP adressierten Gebieten dem Globalisierungs- und Wachstumsfetisch opfern. Wir wollen nicht auf das Niveau der USA zurückfallen.
    Solche Überlegungen scheinen unserer Kanzlerin und ihrem Generalsekretär Tauber fern zu sein. Dazu kommt Merkels unnachahmliches Talent, Dinge auszusitzen, Wein - sprich: Aufklärung - zu predigen und Wasser - sprich: Vertuschung - zu praktizieren nach dem Motto: nichts sehen, nichts hören, nichts reden.
    Postfaktische Welt?
    http://youtu.be/QqoSPmtOYc8
    Und die Kanzlerin schwebt untätig über allem und schweiget still.
    http://youtu.be/-5X2P5J6MiA

    Viel Spaß beim Anhören!

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