Tarifstreit bei der Bahn: GDL will eine Woche lang streiken

Frankfurt. Die Lokführergewerkschaft GDL macht ihre Drohung wahr: Ab Montagnachmittag bestreiken die Lokführer den Güterverkehr, ab Dienstagmorgen um 2 Uhr soll der Ausstand auch auf den Personenverkehr ausgeweitet werden, teilte die Gewerkschaft mit. Der Ausstand soll nach 127 Stunden dann am Sonntag enden. Betroffen sein werden der Regional- und Fernverkehr, aber auch die S-Bahnen, die von der Deutschen Bahn in Berlin, Frankfurt oder München betrieben werden. Es ist bereits der achte Streik der GDL im laufenden Tarifkonflikt. Die GDL hatte bereits nach dem Scheitern der letzten Verhandlungen am Mittwoch einen „richtig langen“ Streik angekündigt. Die Deutsche Bahn hatte der Gewerkschaft wiederholt ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen.

Bahn rechtfertigt jüngstes Angebot an GDL

Im anhaltenden Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn und nach erneuter Streik-Ankündigung der Spartengewerkschaft GDL wehrt sich der Konzern in einem Brief gegen Vorwürfe der GDL. Wesentliches Ziel der Konzernführung sei es, „diesen Tarifkonflikt endlich zu befrieden und tragfähige Verhandlungsergebnisse erzielen“, heißt es in dem Dokument, das „Bild“ (Montagsausgabe) vorliegt. Dabei habe der Konzern ein am 29. April verbessertes Angebot vorgelegt, „obwohl unsere derzeitige wirtschaftliche Lage eigentlich nicht viel Spielraum lässt“. Für alle von der GDL geforderten Arbeitnehmergruppen habe die Deutsche Bahn dabei eine Entgelterhöhung von insgesamt 4,7 Prozent für den Zeitraum vom 01. Juli 2015 bis zum 31. Dezember 2016 in zwei Schritten, vorgeschlagen. Zudem betont das Unternehmen, dass der Gewerkschaft eine Einmalzahlung von insgesamt 1.000 Euro angeboten wurde. Zudem habe man ein Volumen von 0,5 Prozent für weitere GDL-Forderungen der GDL reserviert und entsprechende Vorschläge gemacht. Dabei betonte die Konzernführung, dass ein solches Angebot in anderen Unternehmen bereits der fertig verhandelte Tarifabschluss bedeuten würde. Zur Entlastung der Belegschaft habe man den Verhandlungsführern der Gewerkschaft Maßnahmen zur Belastungsreduktion, wie die Einstellung von 300 zusätzlichen Lokführern im Jahr 2015 oder den Ausbau betrieblicher Arbeitszeitprojekte angeboten. Man habe der GDL eine Schlichtung angeboten, um den Konflikt zu beenden. +++ fuldainfo