Tanja Hartdegen MdL (SPD) mit 97 Prozent zur Direktkandidatin gewählt

Unterbezirksvorsitzender Torsten Warnecke, Ersatzkandidat René Petzold, Direktkandidatin und Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen, Philippsthals Bürgermeister Timo Heusner und Versammlungsleiter Thomas Giese (v.l.n.r.) Foto: privat

Auf der Wahlkreiskonferenz der SPD für den Landtagswahlkreis Hersfeld haben die Sozialdemokraten am vergangenen Freitag die Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen als Kandidatin für die diesjährige Landtagswahl mit 97 Prozent gewählt. Tanja Hartdegen, die in Schenklengsfeld wohnt, war als Ersatzkandidatin für Torsten Warnecke, der zum Landrat gewählt worden war, in den Landtag eingezogen. Die 52 Jahre alte Juristin ist verheiratet, evangelisch und Mutter zweier Kinder. In ihrer Vorstellungsrede skizzierte Hartdegen einige landespolitische Themen, für die sie sich besonders nachdrücklich im Landtag einsetzen wolle. Sie sieht sich dabei vorrangig als Stimme des ländlichen Raums und der heimischen Region.

„Man kann die Wertschätzung der Landesregierung für die Region und den ländlichen Raum mustergültig an unseren Straßen ablesen: In der Regierungszeit der schwarz-grünen Kabinette hat das Landesstraßenvermögen über eine halbe Milliarde Euro an Wert eingebüßt. Das kann man Jahr für Jahr im Landeshaushalt ablesen, das kann aber auch jede und jeder vor der eigenen Haustür besichtigen. Hier brauchen wir dringend deutlich mehr Investitionen. Denn nicht nur sind wir im ländlichen Raum stärker auf das Auto angewiesen, sondern auch ÖPNV bedeutet bei uns eben häufig Busverkehr; und auch der benötigt gute Straßen.“

Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht Hartdegen darin, die Kommunen ihres Wahlkreises zu unterstützen und deren auskömmliche Finanzierung abzusichern: „Was wir in den letzten Jahren an Programmen des Landes zur finanziellen Unterstützung der Städte und Gemeinden erlebt haben, war zumeist ein dreister Etikettenschwindel: zuerst nimmt die Landesregierung den Kommunen Gelder weg, dann zapft sie Bundesprogramme an und bastelt daraus ein Förderprogramm. Landesgelder waren in diesen Programmen oft der allerkleinste Anteil. Und dann können die Kommunen über das Geld aus diesen Programmen noch nicht einmal frei entscheiden, sondern müssen es zweckgebunden verwenden. Das ist ein inakzeptables Vorgehen; auf diese Weise finanzieren die Kommunen am Ende sich selbst. Was wir stattdessen brauchen, sind originäre Landesmittel für unsere Städte und Gemeinden.“

Die Landtagsabgeordnete ging auch auf die seit Jahren chronische Unterfinanzierung der Krankenhäuser durch die Landesregierung ein. Die ausreichende Finanzierung der Krankenhäuser liege nicht im freien Ermessen der schwarz-grünen Regierung, sondern ist ihre gesetzliche Verpflichtung, mahnt Hartdegen an. Für den Bereich der Mobilität von Schülern, fordert Hartdegen ein Hessen-Ticket für alle Kinder. Es sei ungerecht, dass oft wenige Meter Schulweg darüber entscheiden, ob ein Kind ein Ticket bekommt oder nicht. In der Praxis läuft das auf eine Zweiteilung hinaus: Kinder, die auch in ihrer Freizeit das Ticket nutzen können und solche, die für jede Fahrt mit Bus oder Bahn zahlen müssen. Das sei wenig sinnvoll, so Hartdegen. Nicht zuletzt stellte die Landtagsabgeordnete dar, dass sie sich mit Nachdruck für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Kali und Salz und im Kalirevier einsetzen werde: „Dass es im ländlichen Raum gute, sozialversicherte und mitbestimmte Arbeitsplätze gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Diese zu erhalten und mit politischen Spielchen nicht zu gefährden, hat eine hohe Priorität für mich.“

Zu Hartdegens Ersatzkandidat wurde der 28-jährige René Petzold aus Bad Hersfeld gewählt. +++ pm