Tag des Schlaganfalls: Mit Symptomen vertraut machen

Beim ersten Anzeichen sofort 112 wählen

Patient

Wiesbaden. Rund 20.000 Menschen erleiden in Hessen jährlich einen Schlaganfall. „Bei der Behandlung des Schlaganfalls kommt es auf jede Minute an“, unterstrich Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner anlässlich des morgigen „Tag des Schlaganfalls“. „Time is brain – Zeit ist Gehirn!“, erklärte Grüttner und appellierte an die Bevölkerung, sich mit den möglichen Schlaganfall-Symptomen vertraut zu machen. „Bei Lähmungen der Gesichtsmuskulatur mit hängenden Mundwinkeln und Augenlidern, Lähmung einer Körperhälfte oder verwaschener Sprache sollten die Alarmglocken schrillen“, unterstrich der Minister. In solchen Fällen gelte es, sofort per Notruf 112 die Rettungsleitstelle zu verständigen. „Die Mitarbeiter dort sind im Erkennen von Schlaganfallsymptomen geschult und werden die Anrufer gezielt danach befragen. Wenn sich der Verdacht erhärtet, schickt die Leitstelle sofort einen Rettungswagen los.“

Je früher eine qualifizierte Behandlung beginnt, umso geringer ist der Schaden am Gehirn. So können Blutgerinnsel, die ein Gehirn verstopfen, innerhalb eines Zeitfensters von etwa vier Stunden wieder aufgelöst werden. Dies setzt aber voraus, dass die Diagnose Schlaganfall rasch gestellt, der Patient schnell in eine geeignete Klinik und er dort ebenso so schnell untersucht wird. Maximal drei Stunden bleiben den Ärzten Zeit, um einen Schlaganfall schnell und erfolgreich zu behandeln. „Wählen Sie auch im Zweifel den Notruf“, erklärt der Gesundheitsminister.

In Hessen gibt es flächendeckend spezialisierte Zentren zur Behandlung von Schlaganfällen, sogenannten „Stroke Units“. Zurzeit wird unter der Federführung der Landesärztekammer an der Entwicklung eines hessischen Schlaganfallkonzepts gearbeitet, um die Krankenhäuser noch besser zu vernetzen. Insbesondere wird es darum gehen, die bahnbrechende neue Methode der sogenannten „Thrombektomie“, mit der eine Reihe von schwerst betroffenen Patienten sehr gut behandelt werden können, allen hierfür geeigneten Patienten im Netzwerk zeitnah zur Verfügung zu stellen. +++