Supermarktkette Real kündigt Verdi

Real verhandelt mit Verdi seit zwei Jahren ergebnislos

Verdi

Düsseldorf. Das Management der Supermarktkette Real hat seine Drohung wahr gemacht und seine exklusive Tarifpartnerschaft mit der Gewerkschaft Verdi beendet. In einem Schreiben an die Mitarbeiter, über das das „Handelsblatt“ berichtet, kündigt sie an, dass Real zum 31. Mai 2018 den bisher gültigen Tarifvertrag kündigen wird. Zugleich schafft das Unternehmen die Voraussetzungen dafür, mit anderen Gewerkschaften als Verdi einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln.

Dazu soll der operative Geschäftsbetrieb von Real abgespalten und auf die Metro Services GmbH übertragen werden, wie es in dem Schreiben heißt. Der Vorteil aus Sicht des Unternehmens: Bisher ist es Mitglied im Handelsverband HDE, der ausschließlich mit Verdi Tarifverträge schließt. Die Metro Services dagegen ist Mitglied im Arbeitgeberverband AHD. Über diesen Verband hat sie einen eigenen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft DHV abgeschlossen, der günstigere Konditionen für das Unternehmen bietet. „So besteht die Möglichkeit, Tarifverträge für Real mit den Partnern zu verhandeln, die wettbewerbsfähige Lösungen für Real unterstützen“, schreibt die Unternehmensleitung an die Mitarbeiter.

Real verhandelt mit Verdi seit zwei Jahren ergebnislos über einen neuen Entgelttarifvertrag. Das Unternehmen möchte die Möglichkeit haben, neu eingestellte Mitarbeiter mit Gehältern unterhalb des bisher gültigen Flächentarifs zu bezahlen. Real sieht sich benachteiligt, weil zahlreiche Konkurrenten nicht im Flächentarif sind und deshalb im Schnitt um bis zu 30 Prozent niedrigere Gehälter zahlen. +++