Sturm fegt über Deutschland – Bahnverkehr bundesweit beeinträchtigt

In Berlin rief die Feuerwehr zwischenzeitlich den Ausnahmezustand aus

Symbolfoto

Das Sturmtief „Ylenia“ ist in der Nacht zum Donnerstag über Deutschland hinweggefegt. Vor allem der Norden und Osten waren betroffen. Es kam zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen, wobei größere Schäden zunächst aber ausblieben. Die Bahn teilte mit, dass der Bahnverkehr bundesweit mit Schwerpunkt in der Nordhälfte Deutschlands beeinträchtigt sei. In mehreren Bundesländern fahren demnach derzeit keine Züge des Fernverkehrs, namentlich Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Die Auswirkungen erstrecken sich jedoch auch auf andere Bundesländer. In Schleswig-Holstein kam es unterdessen zu einer Sturmflut. In Berlin rief die Feuerwehr zwischenzeitlich den Ausnahmezustand aus. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor verbreitet orkanartigen Böen, teils auch Orkanböen in der Nordhälfte. Auf dem Brocken und dem Fichtelberg könne es auch extreme Orkanböen geben, hieß es. Im Westen und Osten kommen demnach auch Gewitter hinzu. Die aktuellen Warnungen gelten noch bis Donnerstagabend. Ab der Nacht zum Samstag wird dann ein neues Sturmtief mit Orkanböen im Bergland und orkanartigen Böen im Norden und in der Mitte Deutschlands erwartet.

Landkreis – Marburg-Biedenkopf

Seit etwa 03.30 Uhr gingen bei den Polizeistationen etwa 20 Meldungen im Zusammenhang mit dem Sturm ein. Meistens handelte es sich um abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume. In einem Fall wehte es einen Hochsitz auf die Straße. Betroffen ist der gesamte Landkreis. Bislang gab es keine Meldungen über Verletzte. Aktuell gibt es in Münchhausen und am Christenberg einen Stromausfall nachdem ein Baum auf eine Oberleitung fiel. Um kurz nach 04 Uhr kollidierte ein Lastwagen auf der Hautptstraße in Gladenbach Mornshausen mit einer durch den Sturm bereits abgeknickten Ampel. Außerdem ist durch umgestürzte Bäume die Landstraße 3288 zwischen Bottenhorn und Rachelshausen und die Bundesstraße 453 in Holzhausen gesperrt. Aufgrund der Wetterlage ist weiterhin mit erheblichen Behinderungen, plötzlich auftretenden Hindernissen oder umherfliegenden Gegenstände zu rechnen.

Südhessen: Wind bringt Bäume zu Fall

Im Bereich Südhessen kam es nur zu vereinzelten Meldungen über Vorfälle in Zusammenhang mit dem erwarteten Starkwind, so gehen nun seit 04.30 Uhr bei den Leitstellen der Rettungsdienste und der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Südhessen vermehrt Anrufe über Sturmschäden ein! Vor Mitternacht kam es zu Meldungen über umgestürzte Bäume auf der Landstraße zwischen Ober-Ramstadt/ Rohrbach und Rodau, sowie der K159 bei Astheim. In Babenhausen war ein Bauzaun in der Aschaffenburger Straße auf einer Länge von ca. 150 m umgefallen. Aktuell liegen im Bereich Neckarsteinach auf der K36, in der Ortsdurchfahrt Birkenau, in Rüsselsheim- Königstätten auf der K 159, in Mörfelden- Walldorf auf dem Vitrolles- Ring, in Gernsheim auf der B44, auf der Landesstraße zwischen Bullau und Erlenbach und im Steinweg in Lindenfels Bäume auf den Straßen. Die Feuerwehren, Straßenmeistereien und Polizei sind im Einsatz. Bisher wurde ein Verkehrsunfall in Zusammenhang mit dem Sturm gemeldet, ein LKW fuhr um 04.50 Uhr in den auf der K 159 bei Königstätten liegenden Baum.

Lauterbach und Fulda: Sturmschäden und Überflutung

Sturmtief „Ylenia“ hat auch in Lauterbach und Umgebung gewütet. In Lauterbach wurden Baustellenzäune und Schilder vom Sturm umgelegt. Viele Äste lagen auf den Straßen in der Kreisstadt. Auch der Regen hatte Folgen. Die Lauter sieg erheblich an. Der Betriebshof der Stadt Lauterbach hatte den Zugang zu den Schrittsteinen abgesperrt, da der Pegel der Lauter erheblich anstieg. Zu einem größeren Einsatz wurde die Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Mitte und der Städtische Bauhof in die Rhönstraße gerufen. Dort hieß es Land unter bzw. Straße von Wassermassen überflutet. Die Wassermengen hatten ein Rohr in einem Graben verstopft. Zwölf Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie ein Lkw-Bagger mussten das Gitter vor dem Wasserrohr von Schlamm und Geäst befreien, damit das Wasser wieder abfließen konnte. Zwischen Frischborn und Hopfmannsfeld lag ein großer Ast auf einer Fahrspur. Pkw-Fahrer erkannten die Gefahr und beseitigten kurzerhand das Hindernis. Auf den Straßen mussten die Autofahrer teilweise um vereinzelte Äste Slalom fahren. Überhaupt war ein zügiges Fahren kaum möglich, da die Fahrzeuge für das Sturmtief „Ylenia“ eine ideale Angriffsfläche bot.

In Fulda war die Feuerwehr am Morgen unter anderem in Horas und Neuenberg im Einsatz. In Neuenberg neben einer Baustelle eine Strombrücke umgeweht worden und lag quer über die Straße. In der Nähe lag ein kleines Fußballtor herrenlos am Rand eines Parkplatzes. In Horas hatte es auf einem Gartengrundstück einen Baum umgeweht, er hing quer über einen Rad- und Fußweg. Auch anderswo ragten Bäume über Zäune heraus auf den Bürgersteig und die Fahrbahn. Bei Petersberg-Melzdorf war die Feuerwehr ebenfalls mit dem Wegräumen umgestürzter Bäume beschäftigt. +++

Bilder aus Osthessen