Streik bei der Bahn vorerst beendet – Züge rollen wieder

Fronten zwischen Bahn und Lokführern verhärtet

Seit 2 Uhr ist der Lokführer-Streik bei der Bahn beendet. Wie bei den letzten Streikrunden, drohen aber dennoch im Laufe des Tages Verzögerungen und Ausfälle, bis der Fahrplan wieder im Takt ist.

Weil die Fronten zwischen Bahn und Lokführern im laufenden Tarifpoker verhärtet sind, könnte der nächste Streik schon in wenigen Tagen folgen. Die GDL fordert kürzere Arbeitszeiten und gleichzeitig mehr Geld, die Bahn machte zwar Zugeständnisse, aber auch Sicht der Gewerkschaft nicht in ausreichendem Maße. Immer wieder und über mehrere Instanzen war die Bahn mit dem Versuch gescheitert, die Streiks gerichtlich verbieten zu lassen – zuletzt am Dienstag vor dem Landesarbeitsgericht Hessen. „Mit dem Urteil ist ein für alle Mal der Beweis erbracht, dass der Vernichtungsfeldzug des DB-Vorstands gegen die GDL nicht erfolgreich sein kann“, kommentierte dies GDL-Chef Claus Weselsky. „Die DB sollte damit aufhören, sich vor Gerichten eine blutige Nase zu holen, sinnlos Steuergelder zu verbrennen und die Kunden zu verprellen. Stattdessen ist der DB-Vorstand nun gefordert, ein neues, verbessertes schriftliches Angebot zu machen, denn nur das bringt die Konfliktparteien wieder zurück an den Verhandlungstisch und eröffnet die Chance für eine Kompromissfindung.“

ADAC: GDL-Streiks sorgen für mehr Stau auf Autobahnen

Die aktuellen GDL-Streiks führen zu Hunderten zusätzlicher Staus auf deutschen Autobahnen. Vor allem zu den Pendelzeiten und insbesondere rund um Ballungsgebiete komme es während Streiks zu mehr Staus und Behinderungen, sagte ADAC-Sprecherin Katharina Luca den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auswertungen des ADAC legen nahe, dass viele Bahnfahrer an den Streiktagen auf das Auto umsteigen. Wenn die Streiks kürzer und vorher angekündigt sind, könnten viele Menschen noch reagieren, Termine verschieben oder wenn möglich im Home-Office arbeiten, so Luca. „Sind die Streiks länger oder werden im Vorfeld gar nicht angekündigt, sind die Auswirkungen auf die Verkehrssituation größer.“ Nach Zählungen des ADAC gab es am Streiktag 6. März insgesamt 1.871 Staus auf deutschen Autobahnen. Genau eine Woche zuvor, an einem regulären Mittwoch, waren es nur 1.696. Auch am Donnerstag, dem 7. März, gab es auf den Autobahnen mehr Staus (1.798) als in der Vorwoche (1.662). Am Streiktag 8. März gab es bundesweit 1.526 Autobahn-Staus, am 1. März nur 1.369. Der ADAC wertet ausschließlich Autobahn-Staus aus. +++