Streik: Bahnbeauftragter plädiert für Vermeidung von Chaos

Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), hat vor dem Bahnstreik am Montag an die Tarifparteien appelliert, ein Verkehrschaos am kommenden Montag möglichst zu vermeiden. „Infrastruktur ist zentral für die Funktionsfähigkeit unseres Landes“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium der „Rheinischen Post“. „Alle Beteiligten haben jetzt die Aufgabe, bei dem Tarifkonflikt Maß zu halten und sich entsprechend ihrer Verantwortung zu verhalten. Ich appelliere an die Tarifparteien, ein komplettes Verkehrschaos zu vermeiden“, sagte Theurer. „Die Verkehrsbetriebe müssen jetzt Vorkehrungen treffen, damit der Streik nicht vollends zu Lasten der Bevölkerung geht“, so der FDP-Politiker. Verdi und die Bahn-Gewerkschaften haben für kommenden Montag zum generellen Bahnstreik aufgerufen, auch Busse und Flughäfen werden bestreikt.

Logistikverband fürchtet Versorgungschaos wegen Verkehrsstreik

Wegen des von Verdi und EVG geplanten Streiks im Verkehrssektor am kommenden Montag warnt der Bundesverband Güterverkehr und Logistik (BGL) vor einem Versorgungschaos und fordert die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots am Sonntag. „Verdi streikt gegen den Willen von Millionen Bundesbürgern“, sagte Verbandspräsident Dirk Engelhardt der „Bild“. Der Streik werde auch viele Lkw-Fahrer und -Fahrten massiv treffen. „Es droht Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden können.“ Engelhardt sagte, Verdi nötige Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum Handeln. „Es wäre daher sinnvoll, wenn Verkehrsminister Wissing das Fahrverbot für Lkw an diesem Sonntag aufheben würde. Das könnte viel von dem Chaos und dem Schaden für die Wirtschaft abmildern, den Verdi anrichten will“, sagte Engelhardt.

Fahrgastverband für rasche Einigung auf bessere Bezahlung

Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert angesichts des angekündigten bundesweiten Verkehrsstreiks eine schnelle Einigung auf eine deutlich bessere Bezahlung für Beschäftigte der Verkehrsunternehmen. „Wenn wir eine Verkehrswende wollen, müssen wir in die Verkehrswende investieren“, sagte der Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Es brauche gut bezahlte und gut ausgebildete Mitarbeiter im öffentlichen Verkehr. „In dieser Branche gibt es große Nachwuchsprobleme.“ Für Reisende werde es am Montag kaum Ausweichmöglichkeiten geben, höchstens auf Fernbusse, sagte Naumann. „Umso wichtiger ist es, dass man sich schnell einigt“, forderte er. „Bei der Deutschen Post DHL konnte kürzlich ein langer Streik abgewendet werden. Das kann ein Vorbild sein.“ +++