Stiftung Patientenschutz kritisiert drohende Ärzte-Proteste

Wissler zeigt Verständnis für Ärzte-Proteste

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat die niedergelassenen Ärzte dazu aufgerufen, nach Weihnachten nicht zu streiken. „Selbst die Gewerkschaft der deutschen Lokführer verzichtet zwischen Weihnachten und Anfang des neuen Jahres auf Streiks. Deshalb ist es unverständlich, dass in Zeiten vieler Kranker zu Praxisschließungen aufgerufen wird“, sagte Brysch der „Rheinischen Post“. Schließlich sei auch der ärztliche Bereitschaftsdienst in diesen zwei Wochen stark eingeschränkt. „Die Aktion der Ärzte trifft vor allem alte und schwache Menschen. Außer öffentlich wirksame Verständnislosigkeit zeigt der Bundesgesundheitsminister keine Initiative, die wilden Maßnahmen zu stoppen“, sagte Brysch. „Es gilt, bei den Kassenärztlichen Vereinigungen den Sicherstellungsauftrag anzumahnen.“

Wissler zeigt Verständnis für Ärzte-Proteste

Die Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, hat Verständnis für die geplanten Proteste der niedergelassenen Ärzte nach Weihnachten geäußert und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kritisiert. „Die Aufforderung von Gesundheitsminister Lauterbach an die Hausärzte, ihre Patienten zwischen den Jahren ’nicht im Stich‘ zu lassen, ist unverschämt und wirkt wie blanker Hohn angesichts seiner zweijährigen Versäumnisse im Gesundheitsbereich“, sagte Wissler der „Rheinischen Post“. Lauterbach, der selbst Arzt sei, solle sich an seine eigene ärztliche Ethik erinnern und die Forderungen der Ärzte sowie aller Beschäftigten im Gesundheitsbereich ernst nehmen, sagte die Linken-Chefin. Er könne auch selbst als Arzt über die Feiertage und zwischen den Jahren Dienst schieben, um mitzuhelfen, den Engpässen entgegenzuwirken, für die er mitverantwortlich ist, so Wissler. „Damit hätte er mehr für die Gesundheit der Menschen in diesem Land getan als in zwei Jahren als Minister. Dann steigt der Handlungsdruck vielleicht.“ +++

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