Städte hoffen auf Sanierungskonzept für Galeria-Standorte

Ein Weiterso nur mit weniger Geschäften darf es nicht geben

Angesichts der erneuten Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof hat sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) dafür ausgesprochen, unrentable Standorte zu schließen und Filialen mit positiver Fortführungsprognose nur dann zu retten, wenn es ein Sanierungs- und Zukunftskonzept gebe. „Natürlich sind die Galeria-Geschäfte in vielen Fußgängerzonen wichtiger Ankerpunkte“, sagte Bernd Düsterdiek, DStGB-Beigeordneter für Gemeinde- und Stadtentwicklung dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Gleichzeitig muss man aber sagen, dass das allein kein Argument ist, um unprofitable Standorte wieder und wieder mit Steuergeld zu retten“, so Düsterdiek weiter. „Einige Filialen werden schließen müssen“, glaubt der Experte. So ehrlich müsse man sein. Für alle anderen gelte, dass eine Rettung nur dann Sinn mache, wenn es eine positive Fortführungsprognose gebe. „Es braucht ein klares Sanierungs- und Zukunftskonzept für die verbliebenen Galeria-Standort“, sagt Düsterdiek. „Ein Weiterso nur mit weniger Geschäften darf es nicht geben.“

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld glaubt nicht an eine Schließung in der osthessischen Stadt. „Angesichts der Tatsache, dass der Galeria-Konzern erst vor Kurzem massiv in die Fuldaer Filiale investiert und bei der Wiedereröffnung der Filiale sein Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Standorts betont hat, sind wir zuversichtlich, dass Fulda nicht zu den Standorten gehört, die von der Schließung bedroht sind“, so der Fuldaer OB Dr. Heiko Wingenfeld auf Nachfrage von fuldainfo.de. „Bei der Wiedereröffnung hieß es auch, dass Fulda zu den TOP5 der runderneuerten Filialen in Deutschland gehöre. Gleichzeitig befindet sich die Stadt Fulda im engen Austausch mit den Filialverantwortlichen vor Ort. Der Einkaufsstandort Fulda hat sich in den vergangenen Jahren trotz aller Herausforderungen als stark erwiesen. Die zuletzt erneut gestiegene Frequenz in der Fuldaer Innenstadt bietet auch Anlass zur Zuversicht. Die enormen Anstrengungen, die die Stadt Fulda in den vergangenen Jahren unternommen hat, um die Innenstadt als Kultur- und Erlebnisraum zu positionieren und damit auch Kundenfrequenz und Kaufkraft nach Fulda zu holen, diente nicht zuletzt auch dem Zweck, solche Häuser wie Galeria, die auch eine positive Ausstrahlungswirkung auf viele andere Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt haben, am Standort Fulda zu halten“, so Wingenfeld. +++